Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!
Gefühlte 200 Jahre ist es her, dass Tobias Sammet wieder einmal eine Geschichte in die Musiklandschaft gesetzt hat. Dieses war aber dann doch im Jahr 2001. In seiner Metal Opera lässt er den Novizen Gabriel Laymann an dem Sinn der Kirche im Jahr 1602 zweifeln und auf einer geheimnisvollen Reise die Welt von Avantasia finden. 12 Jahre später ist es endlich wieder soweit, auch wenn Tobias Sammet in der Zwischenzeit in Sachen Avantasia nicht ganz untätig gewesen ist. Die Folge Alben von der Metal Opera verfolgten ein loses Konzept ohne eine wirkliche Geschichte zu erzählen. Dafür lädt er sich zahlreiche Ikonen des Hard Rock und Heavy Metal ein, um diese Geschichte am Leben zu halten.
2013 dürfen sich die Freunde von Metal Opern und All Star Projekten wieder mit einer Geschichte auseinander setzten, die sie erneut in die Welt aus AVAlon und FaNTASIA führen wird. Tobias Sammet scheint nun endgültig sein Königreich gefunden, indem jeder, der es für sich selbst möchte, seinen eigenen Platz finden und selbsterklärtes Mitglied im Universum Avantasia werden darf. Einem Universum, dass es in der Wirklichkeit nie geben und in der Seele jedes einzelnen Musikfreund erschaffen wird. Um so größer diese Gemeinschaft ist, um so länger wird diese Welt aus Noten, Notenlinien und Notenschlüsseln existieren.
The Mystery of Time – so heißt das neuerliche Werk von Avantasia, bei dem der englische Wissenschaftler Aron Blackwell auf eine mystische Reise im 18 Jahrhundert entsendet wird, um die Geheimnisse der Zeit zu entschlüsseln. Dabei nimmt Tobias Sammet alle gelungenen Vorzüge der Vorgänger Alben zusammen und entwickelt die Ideen weiter. So entsteht mit The Mystery of Time eine Mischung aus All Star Projekt und Metal Oper, der man sich erschließen kann, aber nicht zwingend muss! Sammet trennt Geschichte und Songs eindeutig, so dass ein einfaches Hören der Musik gewahrt bleibt. Es gibt The Mystery of Time in verschiedenen Auflagen. Ich besitze sie in der Earbook – Version.
Das Earbook enthält, neben der aktuellen CD mit zwei Bonussongs, auch die Instrumentalversion von The Mystery of Time, in der man die musikalische Leistung des Zusammenspiel von Metal Band und Orchester gesondert nachempfinden kann. Allein dass ist es Wert, diese Sonderausgabe sich zu zulegen. Desweiteren wird in diesem graphisch sehr schön umgesetzten Buch, neben der Geschichte von Aron Blackwell, auch die gesamte Musikgeschichte von Avantasia erzählt. Ein Interview mit dem Mastermind gibt es oben drauf. Einzigster Kritikpunkt wäre für mich die doch teilweise schwer zu entziffernde Handschriftart als Begleittext zu den einzelnen Songs. Hier gibt es sicher leichter lesbare Schreibschriftarten. Das macht es einem wie mir, der sich mit seinem bescheidenen Schulenglisch hinsetzt und die Dinger mühsam übersetzt, leichter.
Musikalisch gelingt Tobias Sammet bei mir der große Wurf mit dem Album. Im Vorfeld wurde über das beste Avanatsia – Album gesprochen. Durch den Einsatz vom Deutschen Filmorchester Babelsberg und der Wirkung von einigen Songs auf dem Album ist dieses nachvollziehbar. Für meine Begriffe hat sich der Einsatz vom Orchester bezahlt gemacht. Spectres, Black Orchid, What‘s left of me und The great Mystery zeugen davon. Diese gehören zu meinen Favoriten auf dem Album. Aber auch die Freunde vom Melodic Rock/Metal oder dem klassischen Heavy Metal oder Bonbast Rock kommen bei diesem Album auf ihre Kosten. Ich erspare mir hier an dieser Stelle aber über jeden einzelnen Song zu schreiben. Auffällig ist neben den gelungenen Orchester – Arrangement und einigen wunderschönen Gitarrensoli auch der Einsatz von einem kleinen Backgroundchor, der einige Songs bei mir in den Vordergrund spielen kann. Dadurch klingen diese bei mir irgendwie bis zum Ende gedacht und setzten den Songs noch die Krone auf.
Tobias Sammet und alle Musiker, die an diesem Projekt beteiligt gewesen sind, erfüllen überwiegend meine hochgesteckten Anforderungen an die neue Metal Oper, für die ich gern eine Kaufempfehlung ausspreche…