Archiv für den Monat: Februar 2014

YASI, ein solides Debüt Album mit einigen Sternstunden

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Eine Gitarristin aus der Region um Ulm hat mich bei ihrem Re – Release zur Albumveröffentlichung im Ulmer Roxy dermaßen beeindrucken können, dass ich gewillt war, am selben Abend mir auch das Album, was unter dem Namen YASI erschienen ist, zuzulegen. Es ist eine Entdeckung, wie ich sie gern mag. Zufällig läuft einem ein neuer und unbekannter Musiker über den Weg und kann sich durch sein Auftreten und seine Art, wie er seine Musik auf der Bühne auslebt, schwer beeindrucken. Ob derjenige dann aus der Region kommt, in der man derzeit seinen Mittelpunkt gefunden hat, spielt dabei keine Rolle. Wie auch? Bis auf die wenigen biographischen Statements aus Presse und von der Webseite der Musikerin habe ich keine Berührung mit dem aktiven Künstler gehabt. Allein ihre Musik muss mir so den Bärendienst erweisen, mich berühren und beeindrucken.

Wenn es dann passiert, dann bin ich bereit, mich auch für ein Album oder weitere Konzerte ein wenig stark zu machen und diesem Musiker einen kleinen Platz in meinem hörereignisBlog zu gewähren. Zuletzt konnte ich dieses im Jahr 2011 erleben, als eine britische Blues Musikerin sich mit den Girls with Guitars im Ulmer Zelt vorstellen konnte. 12 Monate später kürte ich ihr aktuelles Album zu meinem Album des Jahres. Etliche Jahre zuvor begegnete ich ebenso einer noch unbekannten Band im Roxy in Ulm, die mit ihrem Song „Super Girl“ wenige Monate später zum Aufsteiger des Jahres werden konnten. Es ist also nicht ungewöhnliches, was ich in den vergangenen Tagen erlebt habe!

Weit ab von irgendwelchen Major Label Verträgen hat nun Yasi Hofer sich ihre erste Veröffentlichung gegönnt. Unspektakulär trägt dieses Album den Namen YASI, bei dem Yasmin Hofer alle Songs selbst geschrieben und produziert hat. Das Album hat mit den instrumentalen Songs und den Tracks, bei dem zusätzlich gesungen wird, zwei kennzeichnende Gruppen, die auf dem Longplayer vertreten sind.

Auffällig ist, dass sich die Dornstdäterrin vor allem bei dem instrumentalen Tracks richtig viel Zeit gibt, um die Nummern in ihrer eigenen Art erstrahlen zu lassen. Ein vorgehen, was ich sehr zu schätzen weiß! So können allein aus diesem Block vier Songs die volle Punktzahl bei mir abräumen. Für mich zeigt sich besonders bei diesen Songs, dass sie hier ihre Stärken an der Gitarre voll ausspielen kann. Wundervolle Inspirationen und Variationen wechseln innerhalb der einzelnen Stücke, die die Songs zu etwas vollendeten werden lassen.

Dabei erinnern einige Tracks mich schon an große Namen aus der Gitarrenszene. Ein wenig Hendrix, Rea oder Santana -Feeling höre ich in einigen Songs heraus, oder würde sie in dessen Lager stecken. Sorry an die Künstlerin, dass in dieser Aufzählung der Vergleiche ihr Idol Steve Vai fehlt! Aber ich habe bis zu dieser musikalischen Begegnung wenig Berührung mit dem mehrfachen Grammy Gewinner bisher gehabt.

Auf dem Album überzeugen mich „Spiritual Groove“ und „sweet autumn“ sowohl durch ihren eingängigen Rhythmus, als auch durch ihren rockigen Einschlag. Daneben kann sich die akustische Nummer „Boston Bound“ bei mir im oberen Bereich platzieren. Dieser rundet ein von E – Gitarren dominiertes Album wundervoll ab. Als Top Song des gesamten Album schlägt bei mir „quest“ zu Buche. Eine acht Minuten Nummer, die so viele Facetten und Stimmungswechsel in sich birgt, dass sie sich aus dem gesamten Longplayer glorreich herausheben kann.

Mit den Songs, bei dem sich Yasmin Hofer nun auch an den Gesang wagt, zeigt sie uns überwiegend ihre melancholische und zurückhaltende Seite, ohne dass diese wie ein Fremdkörper auf dem Album wirkt. Ihre Stimme hat mit Sicherheit nicht die Kraft von einigen Soul Divas, trotzdem sind die Songs klug umgesetzt und ihre Stimme versprüht eine angenehme Atmosphäre, die zu den enthaltenen Songs richtig gut passt. Auch aus diesem Block fällt mir ein Lied besonders auf, was sich aus diesem Reigen herausheben kann. „if you wanna go now“ macht richtig Spaß durch seinen mitreisenden Sound und dem bluesigen, rockigen Einschnitt.

Für ein Debüt Album ist YASI gut gelungen und kann mit allen Songs markante Punkte setzen. Es ist ein erster Schritt für Yasmin Hofer, auf dem sie nun gezielt aufbauen kann. Von mir gibt es 49 von 55 möglichen Punkten (pro Song 5 Pkt möglich) für den Gesamteindruck und eine Nominierung zu meinem persönlichen Album des Jahres. Herzlichen Glückwunsch…