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In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit einer Formation aus der so genannten „Schwarzen Szene“ beschäftigen können. Grund war der emotionale Ausflug von Ronan Harris und Mark Jackson, die ihre Songs mit dem Filmorchester Babelsberg neu aufgearbeitet haben. Dabei bin ich weder Kenner dieser Musikrichtung, noch bewege ich mich ständig im Umfeld vom Future Pop. Es ist, soweit ich dieses Einschätzen kann, für mich sogar die erste Berührung mit dieser musikalischen Richtung.
Bevor ich einige Gedanken zu dem vorliegenden Album in schriftlicher Form äußern werde, möchte ich wenige Sätze über mich verlieren, um den Leuten, die sich im Umfeld von VNV Nation bewegen die Möglichkeit zu geben, über den Schreiberling dieser Zeilen etwas mehr zu erfahren, um diesen und seine folgenden Worte besser einschätzen zu können. Meine musikalische Ausrichtung orientiert sich seit Jahrzehnten im Bereich des Rocks und des Metals mit einigen seiner Subgenres. Vor allem die druckvollen Tracks haben es mir überwiegend angetan. Dabei lege ich mich aber nicht gern nur auf einen Musiker oder eine Band fest, sondern suche gezielt nach unterschiedlichen Songs und musikalischen Ergüssen, die mein Universum bereichern.
1996 wecken Rage mit ihrem Album „Lingua Mortis“ meine Aufmerksamkeit für Kooperationen mit echten Orchestern. Seither gönne ich mir so jährlich Alben aus den unterschiedlichen Genres und konnte mir eine Sammlung von „Orchester trifft…“ aufbauen, die mittlerweile mehr als 70 Alben und Konzertaufzeichnungen umfasst. Einen Teil davon habe ich in einer kleinen unbedeutenden und subjektiven Orchestra Chart Liste auf meinem Musikblog aufgeführt.
Gerade bei mir unbekannten Bands nehme ich mir die Zeit, um solche außergewöhnlichen Begegnungen zu bewerten und zu beurteilen. Was mir beim ersten Durchhören von Resonance ganz stark auffiel ist der emotionale Spannungsbogen, der sich durch das Album zieht. Selbst die sensible Stimmlage von Ronan Harris befördert meine Sinne in eine schwer traurige Gemütslage, die sich bis in die letzten Winkel meines inneren Seins verbreitet. Was die Millionen Mainstream Pop Balladen nicht vermögen, gelingt VNV Nation und dem Babelsberger Filmorchester in einer erschreckenden Leichtigkeit der Schwere Es wühlt auf und es bewegt in einer emotionalen Weise, die ich sonst so in meinem Leben nie zulassen würde. Trotzdem erreichen die beteiligten Musiker, dass ich mich während der knapp 70 Minuten auf eine unbeschreibliche Art wohl fühle. Das allein spricht für die Qualität der Lieder, die auf diesem Album arrangiert worden sind.
Das Orchester spielt, sieht man einmal von der abgespeckten „Nova“ Nummer mit Piano in einer Kammermusik Version ab, den großen Part auf dieser Produktion. Es liefert eine ausgereifte Performance und stilvolle Untermalung der 11 Songs auf diesem Longplayer.
So weit so gut könnte man meinen! Wirkliche Größe erlangt das Album aber erst, wenn man sich die einzelnen Songs nicht nur auf diesem Album zu Gemüte führt. Ich empfehle es sogar wärmstens jedem, der mit der Musik von VNV Nation bisher noch nichts zu tun gehabt hat, sich die Originaltracks im Web anzuhören. Denn was da auf einem zukommt, haut einem völlig die Löcher aus den Socken! Gerade einmal „Nova“ und „Illusion“ sind auch im normalen Bandrepertoire Balladen. Der Rest macht sich als tanzbarer und rhythmischer Pop einen wohlverdienten Namen, der mir auch in seiner Ursprungsform sehr gut gefallen kann.
So kann ich nun einige leicht kritische Anmerkungen in diversen Verkaufsportalen wirklich gut zuordnen! Und auch ich erwische mich, dass mir gelegentlich der Rhythmus in der Orchester Version fehlt. Damit müssen und damit können VNV Nation aber gut leben. Für so eine Umsetzung braucht man nicht nur Mut, sondern eine große Portion an selbstbewusster Eigenenergie, um die eigenen Songs um 180 Grad zu drehen. Dafür gibt es von mir nicht nur den größtmöglichen Respekt, sondern einen phänomenalen Einstieg in meine ewige Orchestra Chart Liste (Platz 04.) und eine Nominierung zum hörereignisBlog Album des Jahres 2015…..