Archiv für den Tag: Juni 17, 2014

Mit fortschreitendem Lebensalter habe ich immer mehr Zugang zu dieser Musikrichtung

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Mit BLUESAMERICANA vom USamerikanischen Musiker Keb‘ Mo‘ hält auch in diesem Jahr wieder ein blueslastiges Album Einzug in meine vier Wände. Mit fortschreitendem Lebensalter habe ich immer mehr Zugang zu dieser Musikrichtung und kann mich sehr gut damit identifizieren. Keb‘ Mo‘ ist, wenn man so will, von dem deutschen Musiker Peter Maffay an mich heran getragen worden. Dabei meine ich nicht, dass der Deutschrocker mir persönlich dieses empfohlen hätte. Nie im Leben! Vielmehr war Keb‘ Mo‘ einer der Beteiligten des Begegnungen Projekts, was mich bis heute schwer beeindrucken kann.

Das letzte Album, was ich von Keb‘ Mo‘ mir gekauft habe, liegt auch schon einige Jahre zurück. Ganze 10 Jahre habe ich den Bluesmusiker begleitet, ohne dass ich eines seiner Werke mein Eigen nennen kann. So ist es wieder einmal an der Zeit, mich intensiver mit seiner Musik auseinander zu setzten. Das 2014 erschienen Album eignet sich dafür sehr gut, um gleich ein wenig im Vorfeld über den ersten Gesamteindruck ein wenig zu philosophieren.

BLUESAMERICANA lehnt sich überwiegend dem typischen Blues Genre an, ohne sich zu viel an gewissen Country Vermischungen zu orientieren. Dabei verlieren sich die Songs aber nicht in den alten und verstaubten Strukturen, sondern werden mit einem modernen Karma anno 2014 versehen. Rockige und poppige Strukturen sind so gelegentlich zu erahnen, ohne dass ich mich hier als großer Kenner der Musik ins Rampenlicht stellen möchte. Ganz und gar nicht! Eher ist dieses mein Eindruck, den ich beim Hören der 2014ner Geschichte gewonnen habe.

Natürlich kann auch ein Keb‘ Mo‘ nicht von lieb gewonnen Traditionen ablassen. So lehnt sich „For Better or Worse“ als Lied dann doch sehr stark an dem Country Feeling an. Ein wenig „City Boy“ steckt aus meiner Sicht in dem Lied drin. Dieser Song ist aber der einzige, der sich wirklich in dieses Genre rüber rettet. Ansonsten gibt es gelegentlich einige sehr zurückhaltende Streicheleinheiten in dieser Richtung, was dem Album sehr gut tut. Ich finde, dass Moore mit diesem Weg sich ein wenig zu seinen Wurzeln zurück bewegt und so dem Blues wieder ein wenig mehr Platz in seiner Musik gewährt.

„The Old Me Better“ wartet sogar mit einem sehr klassischen Blues Geschrammel auf, was ich gelegentlich bei Dokumentationen über den Süden der Staaten in ähnlicher Form wieder finden konnte. Damit sticht dieses Lied aus dem gesamten Album heraus und etabliert sich bei mir zum Top Song des Albums. Es sind akustische Songs („That’s Alright“) zu hören, die durch ihre Einfachheit schwer überzeugen. „The Worst Is Yet to Come“ ; „Do It Right“; „I’m Gonna Be Your Man“ und „Move“ entfalten einen fantastischen Rhythmus, der durch das Mark meiner Finger gleitet. Hier kann ich einfach nicht an mir halten und muss den Takt einfach mitschnippen.

BLUESAMERICANA funktioniert bei mir in der gewohnten und erwarteten Form, die ich mit der Musik eines Keb‘ Mo‘ verbinde. Die stärkere Ausrichtung auf dem Blues in seinen verschiedenen Formen hält das Album spannend und interessant. Es sind durchweg gute Songs, bei dem 7 der 10 vorhandenen Songs bei mir die volle Punktzahl erreichen. Somit kommt das Album auf eine Wertung von 47 von 50 möglichen Punkten.