Neue deutsche Metal Formel enteckt: Neo + Opera = Neopera

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Was passiert, wenn man sich mit solchen Worten zu seinem eigenen Debüt Album ins Gespräch bringt?

„….als ich per Zufall Yngwie Malmsteens “Marching Out“ gehört hatte. Das “neoklassische“ Gitarrenspiel mit der Verbindung zu Nicolo Paganini, Bach und Beethoven hat mich total erreicht. Allerdings nicht die ganze Musik. So ging es mir dann auch mit Rhapsody, Nightwish oder ähnlichen Bands. Ich hatte immer das Gefühl, es anders verpackt hören zu wollen….“ (Zitat: Jörn Schubert, Quelle amazon.de)

Man kann zumindest mein Interesse wecken, mich mit den Jüngern und ihren geistigen Musik Verflechtungen näher beschäftigen zu wollen. Jörn Schubert ist der Kopf einer Hamburger Formation, die sich die Verbindung zwischen dem Metal und der klassischen Inspiration auf die Fahnen geschrieben hat. Das ganze Gedöns, was immer um so eine Neugeburt gemacht wird, erspare ich Ihnen. Das können Sie sich im Netz selbst ergründen!

Vielmehr möchte ich mich nur von der Musik inspirieren lassen. Das ist bei jedem, egal ob mit etablierten Namen oder Newcomer, sowieso der eigentliche Einstieg in dessen Welt. In diesem Falle die Welt von NEOPERA! Einer Formation, die gleich mit drei Sängern an den Start gehen sollte. Dabei sind zwei davon im klassischen Sektor zu finden. In welcher Stimmlage Thorsten Schuck und Nina Jiers fungieren, muss ich Ihnen, aufgrund meiner doch recht beschiedenen Kenntnisse diesbezüglich, schuldig bleiben, ist aber bestimmt, bei näherem Interesse ihrerseits, irgendwo nachzulesen. Zumindest kann man gelegentlich hier das Modell „Die Schöne und das Biest“, was ja bei so manchen Metal/Klassik Verbindungen schon funktioniert hat, auch in diesem Fall zu Grunde legen. Nicht zuletzt durch den gutturalen Gesang von Mirko Gluschke ist dieses recht interessant in Szene gesetzt worden.

„The Marvel of Chimera“ ist auf dem Allbum DESTINED WAYS, wenn man so will, der allererste Eindruck, den NEOPERA hinterlassen möchte. Und dieser ist gleich einmal richtig gewaltig. Klassische Arrangements, auch wenn sie nur aus der Konserve sind, harmonieren perfekt mit den Metalgitarren. Die Opernstimmen im Wechsel mit dem düsteren und aggressiven Metal Gegröle kann eine gewisse Faszination bei mir auslösen. Irgendwie passt alles zusammen, ohne dass eine Partei im Widerspruch zur anderen steht. Hier ist etwas auf den Punkt zusammengeführt, was erstaunlicherweise in 3:50 Minuten Länge schon abgehandelt wird. Das ist eigentlich untypisch für dieses Genre!

Von diesen „Kurzzeitquickies“ haben NEOPERA gleich eine Menge Songs auf ihren ersten Longplayer gepackt, was ich persönlich ein wenig schade finde. „The Creed“ und „Error“, die mit über 6 Minuten schon regelrecht aus dem Rahmen des Albums fallen, zeigen deutlich, dass in den Songverantwortlichen der Band mehr Potential steckt, als sie es uns auf ihrem Debüt zu Gehör bringen. Beide Songs werden akribisch abgehandelt, mit musikalischen Feinheiten bestückt und phantastisch umgesetzt. So hat man als Zuhörer die Möglichkeit, sich besser in das Stück hineinzufühlen und den musikalischen Gedanken der Songschreiber zu folgen. Denn dass, was NEOPERA an Ideen bei DESTINED WAYS liefert, kann sich wirklich sehen lassen. Dieses sollte nicht (schon gar nicht in der Hoffnung auf einen Sendeplatz im Radio) in ein Mainstream Kurzzeit Korsett gesteckt werden.
Selbst wenn man die Geschichte über seine 600 Watt Boxen laufen lässt, bleibt einem schon irgendwie vereinzelt der Mund offen stehen. Dabei höre ich die Songs mit einem sehr gedämpften Lautstärkepegel! Trotzdem kommen die einzelnen Feinheiten der Songs zum Tragen. Sei es die brutalen Gitarrensalven, sei es die melodischen und symphonischen Elemente, sei es das gelegentliche Soundtrack Feeling oder sei es die Stimmen der Sänger – nichts klingt nach einem der schon vielfach gehörten Symphonic Metal Nummern. Ich hab das Gefühl, dass hier eine Geschichte heranwächst, die sich in dem hart umkämpften Klassik/Metal Fach behaupten und neue Akzente setzen kann. Dazu gesellt sich noch das Prädikat „Made in Germany“, was gerade in dieser musikalischen Richtung immer wieder neue Sternstunden in den letzten Jahren erleben durfte.

Ein wenig „Phantom of the Opera“, ein wenig Rhapsody, ein wenig Nightwish aus längst vergangenen Tagen und ein wenig Death Metal – das sind die Grundsäulen der Musik von NEOPERA, die ja schon in ihrem Namen das Neue (Neo) mit dem Alten (Opera) verbinden. Die Band sollte es mir nicht übel nehmen, dass ich vielleicht einige Bands hier heranziehe, um ihre Musik zu beschreiben! So können sich die Leute Brücken bauen, über die diese in die musikalische Welt von NEOPERA gelangen könnten. Dieses ist allemal besser, als über Architektur zu tanzen…

Top Songs des Album:

* The Marvel of Chimera * Remote * Destined Ways * The Greed * Error * Last Pantomine * The Unspeakable *