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Extrablatt No. 01 / 2022

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sonnenuntergang, sunset

Ein Sonnenaufgang – Millionenfach in dieser Form gesehen und immer wieder faszinierend anzuschauen. Über die farbliche Sättigung lässt sich natürlich geteilter Meinung sein! Dem Einen wird es schon zu viel, den Anderen dürfte es noch zu wenig und eine dritte Fraktion lehnt solche Fotos ganz und gar ab. Schon allein aus Prinzip und eventuell einer häufigen Frequenz in sozialen Medien geschuldet. Diese ordnen solche Sachen dann auch gleich einmal zwischen niedlichen Katzenfotos und weitwinkligen Berglandschaften ein. Glaubt Ihr nicht? Am Ende dieser Gedanken dürft Ihr Euch mit eigenen Augen vom „Pro“ und „Contra“ überzeugen.

Entstanden ist diese Aufnahme an einem sehr bekannten bayerischen See. Dabei sah es an diesem Tag gar nicht danach aus, dass sich so eine Möglichkeit überhaupt noch ergeben würde. Erst wenige Stunden vor Sonnenuntergang riss der wolkenverhangene Himmel auf, sodass ich mich doch noch zu meinem vorab festgelegten Fotopunkt aufmachen konnte. Nur wenige Leute der fotografierenden Zunft waren an diesem Abend zu Gange. Ein kleiner Smalltalk und eine kurze Absprache über die jeweils gewünschte Position, dann hieß es nur noch warten und die verbleibende Zeit mit der eigenen Musik überbrücken.

Bei gezielt fotografierten Sonnenauf- und Sonnenuntergängen habe ich mir angewöhnt, eine winzige Dokumentation zu erstellen. Ob Ihr das als gut oder schlecht einstuft, überlasse ich natürlich Euren fotografischen Ansichten! Am Ende dieses Prozesses hat es zumindest das oben gezeigte Foto in mein Portfolio 2019 geschafft. Das aber nur einmal so am Rande!

Denn meine heutigen gedanklichen Ausführungen setzen sich eigentlich mit dem Vorwurf „Kitsch in der Fotografie“ auseinander. Für mich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks und diesen „Mainstream“ gibt es ja nicht nur in der Fotografie. Er wird gelegentlich sogar dafür benutzt, um den Kreis der eigenen Reichweite zu vergrößern. Erst vor einigen Jahren hat es so mit „the sound of silence“ bei Disturbed wieder einmal funktioniert. Wer von uns hatte denn bis dato überhaupt von der Band und ihrer musikalischen Richtung Notiz genommen? Ich zumindest nicht, obwohl ich in diversen metallischen Klanggebilden sogar zu Hause bin.

Unsere eigene geschmackliche Orientierung sorgt also dafür, dass wir uns zu Songs, einzelnen Fachkräften der musizierenden Zunft, Musikrichtungen, Fotos, Stile in der Fotografie und fotografierenden Personen hingezogen oder abgestoßen fühlen. Im Grunde ist dieses nur eine menschliche Reaktion aus einer persönlichen Gefühlslage heraus und hat erst einmal gar nichts mit „gut“ oder „schlecht“ zu tun. Wobei ich gerade in der Musik meine Haltung zu einzelnen Tracks in den letzten Jahren immer wieder revidieren musste! Eine altbekannte Version im neuen Gewandt oder eine geile Coverversion und schon nötigt mir ein Lied Respekt ab, gegen das ich mich bisher erfolgreich verwehren konnte. Ein deutliches Zeichen, dass weder der Song, noch die geistigen Verantwortlichen, etwas mit meiner negativen Empfindung zu tun haben müssen.

sonnenuntergang, sunset

Coverversionen“ funktionieren natürlich auch bei Sonnenauf- und Sonnenuntergängen. Sei es durch unterschiedliche Locations oder unterschiedliche Umsetzungen. Kein Himmelsspektakel dieser Art muss also dem anderen gleichen. Allein durch das Entfernen der Farben und die Umwandlung in eine „Monochrom“ – Aufnahme entsteht nun eine Version, die bei einigen mit Sicherheit als eher ungewöhnlich empfunden werden dürfte. Doch genau diese Umwandlung unterstreicht meine Gedanken für dieses Foto aus dem Jahr 2021! Dem winzig kleinen Menschen, der den Sonnenuntergang gerade genießt, wird so nämlich eine größere Bedeutung zugeschrieben. Bei einer Farbexplosion wäre dieses Detail völlig im Nirvana verschwunden.

Der junge Mann erschien erst später in der Szene und hat irgendwann mitgekriegt, dass ich mich dem Sonnenuntergang fotografisch zugewandt habe. Er kam auf mich zu und wollte sich für seine Unaufmerksamkeit sogar entschuldigen. Ich zeigte ihm die Originale und erklärte meine Gedanken zum Foto. Damit waren beide Seiten zufrieden!

Wie es dann auf den einzelnen Betrachter wirkt, liegt eigentlich nur an dessen Einstellung, dessen Orientierung und dessen Anspruch. Der größte Teil unserer Gesellschaft ist mit einem flüchtigen Blick auf eine Fotogalerie in seiner Hosentasche glücklich und wird durch allgemeine Vorgaben des Gefallens und der Trends beeinflusst. Ein recht kleiner Teil möchte sich hingegen bewusster und stärker mit Inhalten von Fotos auseinandersetzen. Jeder wird dabei aber nur von persönlichen Programmierungen (Prioritäten, Vorurteile, Ansichten u.s.w.) getrieben. Ein Grund mehr, warum ich lieber auf meine innere Stimme der Zufriedenheit und weniger auf die externen Stimmen der Anerkennung hören möchte…

„CONTRA“
https://kwerfeldein.de/2014/11/24/positionen-zur-landschaftsfotografie/

„PRO“
https://www.micha-foto.de/blog/2015/01/ein-bisschen-kitsch-muss-sein/

„Portfolio 2019“
https://portfolio.fotocommunity.de/just-for-fun-fotogalerie/folder/973053

„Mainstream“
https://de.wikipedia.org/wiki/Mainstream

„the sound of silence“
https://www.youtube.com/watch?v=u9Dg-g7t2l4

„geile Coverversion“
https://www.youtube.com/watch?v=HjY1X3yPRhs

„Sonnenaufgänge“
https://www.fotocommunity.de/natur/sonnenaufgaenge/1281?sort=popular

„Sonnenuntergänge“
https://www.fotocommunity.de/natur/sonnenuntergaenge/819?sort=popular

„persönliche Programmierungen“
https://www.youtube.com/watch?v=FDTf9tpitZU