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Viel Cinematic, ein wenig Metal und ein grandioses Orchester!

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Schon im Januar haben ILLUMINATA ihr drittes Studioalbum auf den Markt geschmissen. Es trägt den Namen WHERE STORIES UNFOLD und wurde mit dem tschechischen Filmorchester aus Prag aufgenommen. Bisher eigentlich nichts Besonderes! Doch wenn man bedenkt, dass die Band das Album komplett in Eingenregie produziert und kein namhaftes Label an ihrer Seite steht, dann ist das, was in meinen Gehörwindungen umherirrt, schon ganz großes Kino. Das Zauberwort für so ein Vorgehen heißt Crowdfunding und scheint sich gerade in der Musik immer mehr durchsetzen zu können. Ein Model für die Zukunft?

Ich denke schon! Vor allen für Musiker und Bands, die nicht in der obersten Liga spielen. Hier sehe ich die Möglichkeiten, sich bei seinen Ideen und in seiner Umsetzung direkt unterstützen lassen zu können. Ein Bündnis aus Wirtschaft, Fans und Musikfreunden, ohne dass man als einfacher Konsument überdimensional zur Kasse gebeten wird. Eine einfache Zusage zum Kauf des Albums, welches sich in der Investition im Rahmen des bewegt, was in der heutigen Zeit in Musikmärkten und Online Shops üblicherweise verlangt wird, reicht schon aus, um ein musikalisches Projekt zu unterstützen.

Genau auf diese Weise konnten Illuminata sich das 60köpfige Orchester finanzieren und bestimmt auch einen Traum erfüllen, der zum jetzigen Zeitpunkt noch in weiter Ferne gelegen hätte. Illuminata – das sind Katarzyna Nieniewska, Sabrina Supan, Thomas Kern, Lukas Knoebl und Christoph Vide. Die österreichische Band ist seit 2006 angetreten, um sich im Cinematic Metal ihre Sporen zu verdienen.

Was sie nun mit „Where Stories Unfold“ aufgelegt haben, ist mehr als beachtlich. Wenn man auf diese Art und Weise eine solche Qualität im Musikmarkt etablieren kann, dann nur weiter so! Das Album zeichnet sich durch eine Dominanz des Orchesters aus, was ganz und gar nicht störend auf mich wirkt. Ich bin nach dem ersten Hören schwer beeindruckt. Hier haben die 5 Musiker gemeinsam mit dem Prager Orchester ihren Meisterbrief abgegeben, der hoffentlich in Zukunft nicht zum Stolperstein wird.

Die Songs zeichnen sich durch ihre emotionale Führung im Unterbewusstsein des Zuhörenden aus. Das Orchester ist überwiegend das Führungsorgan, welches die Band an die Hand nimmt, um sie über den schmalen Grat des Gelingens zu führen. Hier Schwachstellen zu finden, ist wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Obwohl die stählernen E – Gitarren nur als dramatisches Beiwerk auf dem Album fungieren, so kommen sie doch gelegentlich hörbar zum Einsatz und geben „Eternity of Today“, „Arbitrary Asylum“, „ Danse Macabre“ und vor allem „The Phantom Rickshaw“ den richtigen Druck, um als Metal Song gehört zu werden. Letzterer gilt für mich sogar als das Highlight beim Aufeinandertreffen von Metal Band und Orchester und zeigt, dass auch Illuminata die Songstruktur einer orchestral begleiteten Metalband beherrscht.

Ansonsten kann das Album durch seine verschiedenen Stimmungswandel punkten, den man gehörig viel Cinematic Charakter abgewinnen kann. Von emotionalen Tiefen bis zu dramatischen Abenteuergelüsten ist alles zu vernehmen, was in Blockbustern genau so zum Einsatz hätte kommen können. Das ist für meine Erwartungen als sehr positiver Punkt einzuordnen! Ich würde Ihnen aus meiner Sichtweise „White Heart“, „Phoenix“, „Entwined“ und „The World Constructor“ als Anspieltipp an die Hand geben wollen.

Aber auch die Nadel im Heuhaufen habe ich gefunden! „The Brass Ring“ ist der einzige Song, der bei mir nicht so richtig funktioniert. Liegt es an den vielen Tempowechsel im Song, liegt es an der theatralischen Struktur des Songs, liegt es vielleicht auch an der progressiven Stimmung, der den Song in einem wilden Durcheinander erscheinen lässt? Ich habe nicht wirklich eine Erklärung dafür! Schon gar nicht, als mit „Danse Macabre“ ein ähnlicher Song wenige Minuten später mir den Hörgenuss beschert, der bei dem Messingring sich einfach nicht einstellen mag. Hier scheint es sich um ein persönliches Geschmacksempfinden zu handeln.

„The Brass Ring“ ist der einzige Song auf dem Album, der von mir Punkte abgezogen bekommt. Damit haben sich Illuminata gute Chancen für das Album des Jahres 2015 meines hörereignisBlog erarbeitet. „Where Stories Unfold“ rangiert bei mir sogar im Bereich von „Symphony of Enchanted Lands II – The Dark Secret“ von Rhapsody und wird sich in meiner Orchester Charts Liste ziemlich weit oben wieder finden. Herzlichen Glückwunsch an Illuminata und das Filmorchester aus Prag …