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The Common Linnets mit Country Feeling auf dem Akustik Highway!

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Sie waren für mich das Highlight eines europäischen Gesangwettbewerbs, auch wenn sie sich gegen den österreichischen Beitrag nicht durchsetzen konnten. Mit einem schlichten und akustischen Country Song konnten diese zwei Holländer überzeugen und die Fachpresse einigermaßen positiv stimmen. Dabei war der Beitrag von der einheimischen Bevölkerung gar nicht so angenommen worden. Dieses steht zumindest in einigen Ausführungen zu dem Lied für den Wettbewerb geschrieben. Erst währenddessen kristallisiert sich heraus, dass das Lied und die Präsentation seinen Weg in die Herzen vieler Zuschauer gefunden hat.

Über die Band ist bislang noch nicht all zu viel in Erfahrung zu bringen. Es soll sich um ein kleines Musikprojekt der holländischen Country Sängerin Ilse DeLange handeln, die mit der Band „The Common Linnets“ scheinbar ein kleines eigenständiges Sideprojekt aus der Taufe gehoben hat. Unter dem Namen der Band sollen sich in Zukunft unterschiedliche Duettpartner und Songwriter mit DeLange verwirklichen. Zumindest steht es so auf der Webseite vom Eurovision Song Contest 2014, wo die Teilnehmer näher vorgestellt wurden.

Auch im Booklet gibt es gewisse Aussagen, die auf diesen Umstand hinweisen könnten. So schreibt Ilse DeLange in ihrer Danksagung folgendes Statement: „ The Common Linnets gives me the opportunity to collaborate with artist and writers that share the same passion for roots music….“ Ob sich dieses dann auch in der Wirklichkeit so abspielen wird, ist in den nächsten Jahren sicherlich zu ergründen!

Fakt ist, dass Waylon (Willem Bijkerk) als Gesangspartner für das erste Album ihr zur Verfügung steht. Beide schreiben Songs für den Longplayer, der unter dem Namen „The Common Linnets“ veröffentlicht und in der Country Hochburg Nashville aufgenommen worden ist. Der Contest Song „Calm After The Storm“ ist ebenfalls enthalten.

Die Wirkung der Alltagsflucht, auf die man gezielt hingearbeitet hat, verfehlen die Nummern keinesfalls. Spätestens nach dem zweiten Song ist man aus diesem entrissen und in einer mentalen Wohlfühl – Dimension der dritten Art. Das Album macht richtig Spaß, ohne dass es mit übertrieben viel Firlefanz daher gestiefelt kommt. Es verbindet die traditionsreiche Musik aus Wild West mit massentauglichen Einflüssen, die ihre Fühler in die Gehörwindungen ausstrecken, um ihre Jünger zu finden. Das vermag vielleicht sogar irgendwie das Geheimnis des kleinen Erfolgs zu sein. Bei mir hat das Album zumindest seine Spuren hinterlassen!

Die Songs positionieren sich zwischen melancholischen Balladen und fingerschnippenden Country Gefiedel, was vereinzelt mit symphonischen Streicheleinheiten veredelt wird. So entwickelt sich „Broken but home“ zu einer sehr fetten und hymnenhaften Nummer. Nicht verschweigen sollte man an dieser Stelle, dass sich hier das Metropole Orchestra aus Hilversum seine Sporen verdient.

Bei mir gelingen die Songs am besten, wenn Ilse DeLange und Waylon ihren Duett Part voll ausspielen. Durch diesen zweistimmigen Gesang können beide eine wirklich beeindruckende Stimmung erzeugen. „Calm after the Strom“; „Hungry Hands“; „Still lovin after you“ und „Sun Song“ sind aus meiner Sicht exzellente und vorzeigbare Lieder. Beide Sänger zeigen aber auch ihr Können auf Solopfaden. So zählen „Before Complete Surrender“ (Ilse DeLange) und „Where Do I Go With Me“ (Waylon), ein echter Country Klassiker, zu recht gelungenen Songs.

Eines haben alle Songs auf dem Album gemein! Sie bewegen sich, trotz aller noch so verspielten Verwindungen, stets auf der Acoustic Road und vermitteln ein Gefühl von Weite und Sehnsucht nach dem Highway der Träume und Träumer. Es ist für mich ein typisches Sommer Album, was ich in der ein oder anderen ruhigen Stunde gern aus dem Schrank holen werde, um einen hektischen Tag sinnlich ausklingen zu lassen.

The Common Linnets reihen sich somit in eine Geschichte ein, die Keb‘Mo‘ mit dem Album Keb‘Mo‘ aus dem Jahr 1994 und Eric Bibb‘ mit dem Album Spirit an the Blues aus dem Jahr 1999 bei mir schon vor Jahren begonnen haben. Alben mit viel Charakter und dem gewissen Feeling für bestimmte Situationen. Letzteres werde ich übrigens in den sommerlichen Monaten des Jahres den Besuchern meines MusikBlog näher bringen.

Das gute Abschneiden der Band beim Song Wettbewerb ist aus meiner Sicht gerechtfertigt! Ob The Common Linnets für einige wenige der wahre Gewinner sein sollten, lasse ich an dieser Stelle einfach einmal unkommentiert, da es eine unumstößliche Entscheidung diesbezüglich gegeben hat, die zu respektieren und zu akzeptieren ist.

Musikalischen haben The Common Linnets mich zumindest an dem besagten Abend des Gesangwettbewerbs mehr als beeindrucken können! Das Album steht diesem Auftritt nun in nichts nach und lässt auf einiges hoffen, was von dieser Formation in den nächsten Jahren noch kommen mag. Entwickelt sich die Sache zu einem echten Musikprojekt, was mit unterschiedlichen Sängern und Songschreibern auskommt, dann hat es sogar gute Chancen einen eigenen Platz auf meiner Webseite (Musikprojekte) zu finden. Fürs erste sollte aber eine Nominierung zu meinem persönlichen Album des Jahres reichen. Herzlichen Glückwunsch…

Anspieltipp:

„Calm after the Strom“ – „Hungry Hands“ – „Broken but home“ – „Still lovin after you“ – „Sun Song“ – „Before Complete Surrender“ – „Where Do I Go With Me“ – „Love goes on“