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Extrablatt No. 03 / 2021

Achtung: Bericht enthält unbezahlte Werbung – wegen Namensnennung & Verlinkung!

Das dritte Extrablatt in diesem Jahr. ‬Es sind gleichzeitig die letzten Gedanken, die ich 2021 unters Volk jagen werde! Wer sich regelmäßig hier einfinden mag, der hat es von selbst schon gemerkt. Die Anzahl der Extrablatt – Ausgaben und die Anzahl meiner News auf meiner Website haben sich auf ein entspanntes Minimum heruntergeregelt. Nichtsdestotrotz bin ich in der Fotografie und in der Musik weiterhin aktiv unterwegs. Ich gönne mir nur einfach ein wenig mehr privaten Freiraum! Denn wer sich schon einmal daran gesetzt hat, seine Gedanken in einer halbwegs vernünftigen Art und Weise präsentieren zu wollen, wird wissen, wie viel Zeit ein ungelernter Amateurschreiberling für solch eine Geschichte überhaupt investieren muss.

Am Ende eines jeden Jahres ist es mir zumindest eine liebevolle Tradition geworden,‭ ‬Euch meine Favoriten‭ (‬früher waren es sogar bis zu sechs‭) ‬zu nennen und einige wenige Worte darüber zu verlieren.‭ ‬Dabei benötigt es keiner großen Anstrengung,‭ ‬um die Neuveröffentlichungen überhaupt zu finden.‭ ‬Schaut einfach einmal bei dem‭ ‬Web‭ ‬-‭ ‬Portal‭ ‬https://www.cd-lexikon.de/‭ ‬vorbei.‭ ‬Den Rest erledigt die Suchmaschine Eures Vertrauens‭!

Die‭ ‬Netzwerke des‭ „‬Social Mainstream‭“‬ sind eine weitere gute Möglichkeit,‭ ‬um auf neue Bands und Musik aufmerksam zu werden.‭ ‬Euer eigenes Verhalten und diverse Algorithmen haben einen großen Einfluss darauf,‭ ‬was Euch in der jeweiligen Richtung überhaupt präsentiert wird. Wohl dem, der so etwas für seine Zwecke zu nutzen weiß! So wurde ich in diesem Jahr zum Beispiel erstmalig auf folgende Musikschaffende aufmerksam gemacht,‭ ‬die ich Euch nun an dieser Stelle gern auch weitergeben möchte:

As December Falls‭

-‭ ‬rock,‭ ‬alternative,‭ ‬independent‭ ‬-
https://www.youtube.com/channel/UCAiOTXMQwmrJYFYirYM_HFQ

Worlds Beyond

-‭ ‬symphonic,‭ ‬fantasy,‭ ‬metal‭ ‬-
https://www.youtube.com/c/WorldsBeyond/playlists

When Rivers Meet

-‭ ‬blues,‭ ‬rock‭ ‬-
https://www.youtube.com/c/WhenRiversMeet/playlists

Null Positiv

-‭ ‬ndh,‭ ‬alternative,‭ ‬metal‭ ‬-
https://www.youtube.com/c/nullpositiv/playlists

60‭ ‬Minuten in der Woche reichen mir bei weitem aus,‭ ‬um mich mit dem ein oder anderen‭ ‬brandneuen Werk oder einer Band intensiver auseinandersetzen zu können.‭ ‬Meine persönliche musikalische Orientierung spielt natürlich eine übergeordnete Rolle‭! ‬Das eigene Empfinden dann noch in Worte umzuwandeln,‭ ‬ist aber manchmal eher ein Kampf oder Krampf…

Meine Musik Empfehlungen‭ ‬2021:

True Stories
(southern rock,‭ ‬country blues oder so etwas…‭)

https://www.youtube.com/c/jackmcbannon/videos

Meine erste Empfehlung für Euch ist schon einige Monate auf dem Markt der Begehrlichkeiten und zeigt gleich einmal,‭ ‬wie breitgefächert ich in der Musik aufgestellt bin. Einen gewissen Jack McBannen kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wie auch! Hat dieser gerade sein erstes Werk unter diesem Namen veröffentlicht, obwohl er doch schon einige Zeit als Musiker unterwegs ist. Interessant wurde es für mich erst, als ich in den Ausführungen der schreibenden Zunft über einen musikalischen Richtungswechsel der Extraklasse lesen musste. Mit Verlaub, dieser ist McBannen mehr als gelungen und passt perfekt zu seiner stimmlichen Auslegung!

Der Einstiegssong‭ „‬Right Here“ reicht eigentlich schon aus, um sich auf eine gedankliche Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten entführen zu lassen. Schnell wird dabei klar, dass der Singer/Songwiter sich stark an den Gepflogenheiten von Country bis melancholischen Rock orientiert. Das macht dieser (nach meiner persönlichen Ansicht) hörens- und empfehlenswert, auch wenn sicher einige von Euch bei radiotauglichen Melodien schon abwinken und ihn als puren Mainstream abwerten würden. Ich kann mit solchen Sachen recht gut umgehen und bei mir dürfen ja gelegentlich auch deutschsprachige Sängerknaben, die von der breiten Masse zurecht auf Händen getragen werden, in meinen vier Wänden erscheinen. Glücklicherweise aber nur im übertragenen Sinn, denn so viel Zungenlöser – Wässerchen hätte ich dann doch nicht zu Hause gebunkert!

Here’s A Winner‭“‬, „An Outlaw’s Inner Fight“, „Motel 81“ und „The Long Road Ahead“ überzeugen mich am meisten und würde ich als Ohrensnack beim Musikdealer Eures Vertrauens empfehlen. Ein oder zwei Songs weniger im entschleunigten Fahrwasser der Melancholie, wären mir dann aber doch lieber gewesen. Sei es wie es ist! Im Großen und Ganzen ist das Album überzeugend und am Ende des gut 45minütigen Road Trip ist es regelrecht schon egal, dass die Abfahrt vom Highway der unendlichen Weite eigentlich nach Wuppertal führt…‭

https://classicrock.net/jack-mcbannon-true-stories

‭Epic
(real orchstra meets electro pop‭)

Dass so eine Scheibe hier überhaupt Erwähnung findet,‭ ‬liegt an meinem gesteigerten Interesse an der Zusammenarbeit eines echten Orchesters mit diversen Musikschaffenden oder Bands. Bin ich seit Jahrzehnten eher mit den Stilen Rock, Blues & Metal (in all seinen Variationen) fest verwurzelt, so darf es bei diesen Kooperationen gern auch einmal der berühmte Blick über den eigenen Tellerrand sein! Das Zugpferd ist aber immer das Orchester, auf das sich mein Ohrenmerk gezielt richtet. Vorurteilsfrei nähere ich mich der Umsetzung solcher Experimente, gleiche sie mit meinen subjektiven Ansichten und Einstellungen ab und versuche mich auf die Gedanken der Ideengeber bestmöglich einzulassen. Dass dieses nicht immer gelingen mag, liegt ausschließlich an meinem Empfinden und meiner musikalischen Programmierung.

Wenn dann noch clever die Werbemaschinerie in Gang gesetzt und mit technischen Schmankerln‭ (‬Dolby Atmos‭) ‬gelockt wird,‭ ‬bin zumindest ich schon einmal interessiert.‭ ‬Da stört es dann auch nicht,‭ ‬dass ich mit so einem Kunstprojekt namens „‬Schiller‭“ ‬bisher wenig zu tun hatte.‭ ‬Wer sich hinter dem Projekt verbirgt und wie der musikalische Werdegang im Einzelnen aussieht,‭ ‬darf sich jeder gern im Web eigenverantwortlich erarbeiten.‭ ‬Das würde nur diesen Text unnötig in die Länge ziehen‭!

Die Willkommenszeremonie,‭ ‬bei der man aufgefordert wird die Augen zu schließen,‭ ‬wirkt wie ein unüberhörbares‭ „‬psssssssssssssssssssst‭“ ‬in einer Theatervorstellung zu Beginn.‭ ‬Was will ich sagen,‭ ‬es funktioniert irgendwie sogar und die eigenen Lauscher sind‭ ‬in der höchstmöglichen Stellung eingerastet.‭ ‬Sein vorab vollmundig gegebenes Versprechen,‭ ‬den Zuhörer in eine Welt aus Fantasie‭ & ‬Film zu entführen,‭ ‬erfüllt Schiller von der ersten bis zur letzten Sekunde beeindruckend.‭ ‬Am besten funktioniert es bei mir,‭ ‬wenn sich der beatlastige Elektro‭ – ‬Pop ganz sanft auf den Sound des Orchesters legt.‭ ‬Die einzelnen Musizierenden erschaffen damit ein dreidimensionales Gebilde aus einzelnen Noten und Instrumenten,‭ ‬bei dem der Künstler durch Raum und Zeit zu schweben scheint.‭ „‬Do you see the light“,‭ „‬The Endless“,‭ „‬Beyond the Horizon“,‭ „‬White Nights“,‭ „‬It was only a Dream„‭ ‬und „Free the Dragon“‭ ‬sind meines Erachtens brillante Hörproben‭!

Aber auch der Rest ist nicht von schlechten Eltern,‭ ‬wobei ich ehrlich gestehen muss,‭ ‬dass ich auch sie noch nie kennengelernt habe! Die Neugier auf immer neue Klangstrukturen kann der Schöpfer dieser kleinen intergalaktischen Welten bis zur letzten Sekunde immens hochhalten.‭ ‬Das Orchester ist präsent,‭ ‬wenn es auch gelegentlich deutlich in den Hintergrund rückt oder gar gänzlich nicht mehr wahrzunehmen ist.‭ ‬Ein verschmelzen dieser einzelnen Welten zu einer zusammenhängenden Galaxie wäre aus meiner Sicht keine schlechte Idee gewesen,‭ ‬aber mein Name steht ja nicht auf dem Albumcover…

https://www.mucke-und-mehr.de/musik/cd/schiller-2021

Resurrection Day

(power metal – symphonic power metal)

Wenn einer deiner langjährigen musikalischen „Wegbegleiter“ sich an solch ein Album wagt und dann vorab mit so vielen Lorbeeren überschüttet wird, haben es die restlichen Musiker und Musikerinnen einfach nur noch schwer. Wenn man dann, nach dem ersten Durchhören, geflasht vor seiner Musikanlage sitzt, braucht man nicht mehr lange zu überlegen, um seinen persönlichen Favoriten des Jahres zu bestimmen. Genau dieses ist mir im September 2021 mit dem Album „Resurrection Day“ widerfahren!

Peavy Wagner und seine Formation Rage haben schon vor vielen Jahrzehnten eine Lawine bei mir losgetreten, die selbst in diesen Tagen noch nicht zum Stehen gekommen ist. „Lingua Mortis“ war der Grundstein für mein Interesse an „Real Orchestra meets Musicians“ und der Beginn einer Sammlung, die mittlerweile ca. 100 Bild- und Tonaufzeichnungen dieses Genres umfasst. Noch heute ist das Album bei mir das Maß aller Dinge, wenn es um eine Kooperation zwischen einem Orchester und diversen Musikschaffenden geht. Einige Alben (von unterschiedlichen Bands) sind mittlerweile sehr nah an die Qualität dieser Produktion herangekommen. Aber keiner konnte das Symphonic Metal Album von Rage aus dem Jahr 1996 wirklich in den Schatten stellen! „Lingua Mortis“ wurde über die Jahre so zu einem kleinen (von mir sogar vergötterten) Nebenprojekt, das mal mehr oder weniger aus der Versenkung geholt wird.

So auch bei „Resurrection Day“ wieder! Gleich bei 03 Songs (+ Intro) donnern unüberhörbar die leichten symphonischen Klangspitzen, knallharten Power Metal Attitüden und balladesken Momente durch die kleine Bude eines Mehrfamilienhauses. Aber Achtung! Ich lasse natürlich mein Umfeld nicht an meinen musikalischen Ausschweifungen teilhaben. Dafür gibt es genug technische Möglichkeiten, um den Hausfrieden nicht all zu sehr zu gefährden. Nichtsdestotrotz spielen sich „The Age of Reason“ und „Traveling Through Time“ auf, als gäbe es kein Morgen mehr. „Black Room“ hingegen dient zur Entschleunigung und zum Innehalten, bevor „Extinction Overkill“ einem auch ohne orchestrale Ergüsse völlig den Rest geben wird! Mir ist es ehrlich gesagt schon regelrecht unheimlich, dass dieser Metalfreak (und sein Musikervolk) immer bei mir den goldenen Buzzer auslösen kann, wenn er mit diesen Symphonic Geschrammel umme Ecke kommt.

Das Album lebt aber nicht nur von den symphonischen Klangfetzen, sondern funktioniert bei mir in seiner Gesamtheit! Hier ist es wahrscheinlich von Vorteil, dass ich dieser Formation gelegentlich meine ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen lasse. So sind melodiöse Parts, düster anmutende Stimmlagen, experimentelle Gitarren – Visionen, megaschnelle Drumsequenzen, unterschiedliche Tempi oder powergeladene Melodien keine unbekannte Größe für mich. Apropo Gitarren: Gitarrensoli spielen bei dieser Scheibe eine ganz gewichtige Rolle und geben diesem Werk sogar einen allumfassenden Anstrich, den man bei keinem der Songs missen möchte. „Resurrection Day“ macht unheimlich Spaß und dieser lässt auch nach dem 20. Mal Reinhören kein bisschen nach. Wenn ich dieses Album mit nur einem Wort beschreiben dürfte, dann wäre SUPERMEGAGEIL reichlich untertrieben. Aber das ist wieder reine Ansichtssache!

Ich glaube, es ist nun wirklich an der Zeit, dass Rage in meinem persönlichen Musikuniversum der jährlichen Albumveröffentlichungen als Platzhirsch Einzug halten dürfen. Verdient haben sie es bei weitem schon länger…

https://time-for-metal.eu/rage-resurrection-day

Neben diesen drei durften sich auch WARKINGS, LORD OF THE LOST, VAN CANTO und TANZWUT in diesem Jahr über eine kleine Zuwendung meinerseits erfreuen. Natürlich sind das in den Augen von 99,9% die falschen! Aber solange Ihr dann die richtigen (nach eurer Meinung) auch finanziell unterstützt, ist das für mich in Ordnung. Nun aber genug gelabert, sonst schreiben wir das Jahr 2022 und Ihr seid immer noch nicht mit dem Lesen meiner Ausschweifungen fertig. Ich mache es kurz:

Rutscht gut in das neue Jahr und macht das Beste daraus!
Wir lesen uns irgendwann, wenn Ihr es wollt…