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Es macht richtig Laune, sich diesen Song immer wieder ergeben zu können

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Lange ist es her, dass ich einen Longplayer von diesem begnadeten amerikanischen Bluesmusiker mir zugelegt habe. „The Spirit of Blues“ hieß es dazumal und war eine Neuauflage des gleichnamigen Albums von 1999. Immer wieder hole ich dieses Album aus meinem Schrank, um es bei gewissen Situationen mir anzuhören können. So empfinde ich eine wohlwollende Atmosphäre der Ruhe, Abgeschiedenheit und Entspannung.

Ich bin über Keb‘Mo‘ zu diesem exzellenten Musiker gelangt. ERIC BIBB wird in den öffentlichen Medien in Deutschland gelegentlich mit ihm gleich gestellt. Ganz unrichtig finde ich es nicht, auch wenn sich die Stile der Beiden doch im wesentlichen mehr unterscheiden.

Nun liegt das aktuelle Album „BLUES PEOPLE“ vor mir und versucht in seiner Gesamtheit zu bestehen. Die typischen Verkaufsportale geben mehr oder weniger schon einmal die Richtung vor, mit der auch ERIC BIBB das Album bewerben möchte. Dabei geht es inhaltlich schwer um die Geschichte der Afro Amerikaner und ihren Freiheitskampf. BIBB vollzieht hierbei einen Schritt zurück zu seinen Wurzeln. Dieses soll sowohl geistig, als auch in seiner Musik stattfinden. Er erinnert an viele große Vorbilder der schwarzen Bürgerbewegung, die auf der gesamten Welt einen etablierten Ruf besitzen. Folgerichtig schlägt er Brücken zu Dr. Martin Luther King oder Nelson Mandela.

Für sein Album, welches ich in der Auflage vom Label Dixie Frog (blauer Hintergrund im Cover) besitze, findet BIBB unter vielen befreundeten Musikern eine Menge Unterstützung und Beteiligung. Auch wenn mir, als Nichtkenner der Bluesszene, die Namen weniger etwas sagen, so landet der erste Abhörvorgang einen überwältigenden Eindruck in meinen Gehörwindungen. Auf Anhieb kann sich das Album in der Tiefe meiner Seele festsetzen. Schon jetzt bin ich davon überzeugt, dass ERIC BIBB ein weiteres Album gelungen ist, was mir gelegentliche Abende bei einem guten Glas Rum oder Whiskey und Zigarre veredeln kann.

Dabei nutzt er neben eigenen Songs auch traditionelle oder ausgeliehene Lieder. In den nächsten 60 Minuten bekommt man ganze 15 Tracks zu hören, die einem nicht nur geschichtliche Aspekte vor Augen führen, sondern sich durch eine Vielzahl von musiklaischen Kooperationen bewegen. Hier dürfen, neben einem wundervollen klassischen Blues mit Fingerschnippgarantie, auch Gospeleinlagen der BLIND BOYS OF ALABAMA („I Heard the Angels Singin’“; „Needed Time“) nicht fehlen. Die Jungs machen einen exzellenten Job, der mir die Songs regelrecht unter die Haut katapultieren. Großartig!

„Dream Catchers“ und „Chain Reaction“ hingegen sind so melodisch gehalten, dass ich sie eher in Richtung radiotaugliche Popsong einstufen würde, als hier noch irgendwie eine klassische Linie des Blues heraushören zu können. Der Country darf natürlich in einer solchen Verbindung nicht fehlen. Hat er doch mittlerweile eine brüderliche Gemeinschaft zum Blues gefunden, den man in vielen Songs wiederfinden kann. Mit „Where Do We Go“ wird dementsprechend dieser Entwicklung gehuldigt. Das Duett mit LEYLA McCALLA kann sich wirklich hören lassen.

Es finden sinfonische („Rosewood“), funkige („Remember the Ones“) oder gar Pianobar („God’s Mojo“) Elemente in dieser Produktion platz. Letztere kann mich aber leider nicht wirklich überzeugen, so dass ich hier ein Pünktchen in meiner Wertung abziehen werde. Das Highlight des Albums stellt für mich „Home“ dar! Ich habe bis zum heutigen Tag keinen Song gehört, der die kulturelle Tradition in der Musik von Afrika mit dem modernen Blues der Neuzeit verbinden sollte. Das war für mich neu! Es macht richtig Laune, sich diesen Song immer wieder ergeben zu können. ANDRE DE LANGE sollte an dieser Stelle speziell erwähnt werden, der gemeinsam mit ERIC BIBB die Nummer in einer super Form rübergebracht hat.

Das Album bietet mir eine Menge hörenswerter Lieder, so dass ich hier nicht alle einzeln aufzählen kann. 11 der 15 enthalten Tracks erhalten von mir die höchstmögliche Punktzahl! Damit ist ERRIC BIBB in der Top Liga meiner diesjährigen Albumkäufe und greift gehörig in den kleinen Wettkampf um das Album des Jahres 2014 vom hörereignisBlog ein…

Abhörtipp:

*Silver spoon* – *Driftin‘ door to door* – *Turner station* – *Pink dream cadillac* – *Chocolate man* – *Dream catchers* – *Chain reaction* – *Needed time* – *Remember the ones* – *Home* – * Where do we go*