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Extrablatt No. 03 / 2025

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Nun biege ich endgültig ab! Mit Songs zwischen symphonischer Schönheit und unerbittlicher Wut im Ohr fühle ich mich gerade recht gut aufgeräumt und denke, dass genau jetzt der rechte Zeitpunkt gekommen scheint, um noch einmal ein letztes Wort an Euch zu richten.

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Schon 1996 stand ich, als junger Bursche und noch recht grün hinter den Ohren, vor der Entscheidung eventuell „Sozialamt“ oder doch noch diese berufliche Perspektive in den alten Bundesländern nutzen, um sein Leben aus eigenen Kräften finanziell führen zu können. Ich muss wohl niemanden erzählen, der den gleichen Weg gewählt haben mag, wie schwer man sich damit persönlich gelegentlich tat. Solche prägenden Sprüche wie „…wenn ich nur 30 Jahre jünger wäre, dann…“ habe ich heute noch immer in meinem Ohr. Es gibt genug von uns, die es wieder in die alte Heimat zurückgezogen hat, ohne dass man dieses nun billig als „scheitern“ abwerten sollte. Sie hatten es versucht und am Ende dieser Reise war es lediglich nur nicht der richtige Weg für sie. Meinen Respekt werden solche Leute immer weitaus mehr bekommen, als die uns allseits bekannten Sofa – Potatos oder Stammtisch – Proleten.

Ich bin geblieben und lebe immer noch hier (inzwischen sogar schon länger, als in meiner ehemaligen Heimat), habe mir über die Jahrzehnte ein neues Zuhause eingerichtet und eine kleine reale Bubble aufgebaut, die zu mir und meinen Vorstellungen passt. Letzteres ist dabei nicht einmal eine Erfindung dieser sozialen Medien, sondern wird heutzutage medial nur weitaus mehr ausgeschlachtet. Ich habe aber gerade in den letzten Jahren lernen müssen, noch deutlich konsequenter nur der König von meinem eigenen kleinen Scheißegalien zu sein und dieses gelegentlich noch mehr zu schützen. Trotzdem sehe ich mich auch heute nur als ein unbedeutender Querfurter Jung mit konservativen Ansichten, teils ungewöhnlichen Lebensvorstellungen und lediglich einem Gastarbeiterstatus im Westen. Und genau das möchte ich auch in Zukunft weiter bleiben! Eventuell ist dieses sogar der goldene Schlüssel, um sich überall wohlfühlen zu können.

Vieles konnte ich in der Welt mit eigenen Augen anschauen und habe eine Menge Leute, teilweise auch aus recht unterschiedlichen Kulturkreisen, etwas näher kennenlernen dürfen. Bereitwillig habe ich ihre offene Art, ihren respektvollen Umgangston und ihre helfende Hände angenommen. Das habe ich bis heute nicht vergessen und werde diese auch in Zukunft nicht fallen lassen, nur weil der Wind vielleicht aus einer ganz anderen Richtung blasen sollte. Einige wenige gehören mittlerweile zu engeren Vertrauten, wobei dieses sich über Jahrzehnte erst langsam entwickeln konnte! Nach jetzt fast 30 Jahren und einem 5er vor dem Komma, wäre ein „Back to the Roots“ übrigens weitaus komplizierter, als es in den 90ern des letzten Jahrtausends (mit einem 2er vor dem Komma) gewesen ist.

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Nun nehme ich, nach über 25 Jahren Web – Spielerei, erneut meinen Hut und sage ein weiteres Mal still und leise „Servus!“. Mir ist es, ehrlich gesagt, mittlerweile zu viel Beachtung geworden und meine Wahrnehmungswerte sind in einer Atmosphäre angekommen, wo mir das Atmen deutlich schwerer fällt und was mir, meinem Ansinnen und auch der Qualität meiner gezeigten Fotos nicht mehr gerecht wird. Wie dieses entstand, wodurch es entstand oder warum es entstand, kann ich nicht sagen. Egal, die einen wird es freuen, die anderen… mhhh … gibt es die überhaupt? Fakt ist aber, ich bin nun so gut wie nicht mehr sichtbar und somit falle ich auch nicht unter diese Amateure, die von den Berufsfotografen doch eher als Bedrohung (35 bzw. 61%) wahrgenommen werden (laut einer Umfrage 2025 von berufsfotografen.com und in der Zeitschrift Profifoto zufällig gelesen). Überraschung machte sich bei mir darüber schon ein wenig breit, gerade wenn ich meine fotografischen Versuche diesbezüglich zurate ziehen müsste! Oder liegt es eventuell doch am ganzen System, was einer grundlegenden Neuausrichtung in Sachen beruflicher Werdegang in der Fotografie erfordern würde? Am Ende müssen es halt diejenigen richten, die mit dem Fotografieren ihren Lebensunterhalt verdienen. Als reiner Hobbyknipser bin ich da raus.

Ich habe überwiegend meine Wege gesucht, gefunden, bestritten und werde es auch in den letzten Jahrzehnten meines Lebens so halten. Allein dass ich bei solchen positiven Aufmerksamkeitswerten, wo der ein oder andere wie ein Gockel durch die Gegend stolzieren würde, das Handtuch werfe, sagt wohl einiges über mich und meine persönlichen Ansichten aus. Und dafür, dass ich mit „Follower“, „Likes“, „Pageviews“ oder ähnlichem Zeug nicht wirklich etwas anfangen kann, brauche ich mich bei niemandem zu entschuldigen. Auch nicht dafür, dass meine Fotos vielleicht nicht zu den allerbesten gehören! Natürlich werden einige, die über die sozialen Medien mit Fotografie ihr Geld verdienen, eventuell nun die Nase rümpfen. Aber am Ende des Tages, wenn ich diese Welt verlasse oder verlassen muss, möchte ich mit einem zufriedenen Lächeln auf mein Leben zurückschauen können. Ihr wisst alle, wie so etwas gelegentlich auch in den sozialen Medien gehandhabt wird. Keiner wird das mehr ändern! Jeder einzelne von uns kann aber selbst dafür sorgen, dass diese sozialen Medien nicht zum Steuerelement des eigenen realen Lebens avancieren.

Eine Menge durfte ich erleben, gab einer musikalischen Fanvereinigung 10 Jahre lang ein Gesicht und schrieb zuletzt meine ganz persönlichen Gedanken zu meiner Fotografie und gelegentlich brennenden gesellschaftlichen Themen auf. Gern hätte ich darauf verzichtet, bei der ein oder anderen vorsichtig geäußerten Befürchtung, eventuell doch recht behalten zu können! Wobei man dafür nicht einmal prophetische Veranlagungen sein Eigen nennen musste. Es wäre übrigens das gleiche, wenn man derzeit prophezeien würde, dass diese selbsternannten Jäger morgen die gejagten sein würden. Da kann man eigentlich jetzt schon einen Haken dran setzen. Spannend wird lediglich werden, wie sie mit dieser Machtposition und mit Andersdenkenden umzugehen vermögen oder ob es ein ähnliches Debakel wird, wie mit diesem eher diktatorisch angehauchten Experiment einer rot – grün – gelben Bedarfsgemeinschaft. Nachsicht wird es gerade deshalb in vielen Teilen unserer Bevölkerung wohl nun noch weitaus weniger geben.

Selbst wenn es an meinen Bildern vielleicht nie so wirkt, aber ich konnte im Laufe der Jahre, bei mir zumindest, eine Weiterentwicklung und Veränderung in meiner Fotografie sehr wohl wahrnehmen. Eventuell kam es mir dabei doch zugute, dass ich mich nicht diesem bekannten Perfektionismus oder dieser typischen Selbstdarstellerei in den sozialen Medien unterwarf und so eine breitere Masse meinen (untypischen/eigensinnigen) Weg interessiert beobachtet hat, ohne ihn gleich selbst nun auch so gehen zu wollen.

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Sei es wie es ist, ich schaue mit Wohlwollen auf die vergangenen Jahrzehnte zurück und würde alles genau wieder so angehen. Ich bereue es auch nicht, meine Ansichten und Einstellungen so offensichtlich vor mir herzutragen. Es gehört nun einmal zu mir und meiner Lebensphilosophie. Irgendwie dient mir dieses mittlerweile sogar als eine recht effiziente Firewall und schützt mich vor gewissen Subjekten und Strömungen unserer Gesellschaft. Mir sind solche Leute relativ egal, halte diese aus meinem Umfeld bewusst fern und mir bleibt es dadurch erspart, solchen langwierig auch noch erklären zu müssen, warum sie keinen Zugang zu meinem kleinen Scheißegalien finden würden. Die letzten Jahrzehnte sollten aber auch deutlich gezeigt haben, dass ich nicht alles stillschweigend über mich ergehen lassen möchte und auf meine spezielle Art darauf reagiere.

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Meine unspektakulären fotografischen Konzertdokumentationen sind mir bis heute, als gelungener Übergang in eine intensivere Ära meiner Fotografie, bewusst vor Augen geblieben. Den Weg, der sich daraus entwickeln konnte, sauge ich zumindest heute noch (mit allem, was geht) auf. Er ist intensiv, an der ein oder anderen Stelle gelegentlich provokativ und spülte mich in Dimensionen, die ich vor über 20 Jahren noch nicht einmal kannte. So etwas gezielt zu inszenieren, wäre mir, nur mit meinem reduzierten Können und einer Website, niemals möglich gewesen. Es in einer solchen Art & Weise dann miterleben zu dürfen, war zumindest für mich eine recht interessante Sache. Danke schon einmal dafür, wer auch immer dahinterstecken mag!

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Nun nehme ich endgültig diese eine mögliche Abfahrt von einer noch recht stark befahrenen Landstraße. Die Autobahn des „Schneller“, „Höher“, „Weiter“ hatte ich ja bekanntermaßen schon vor etlichen Jahren verlassen. Meine Ausfahrt führt mich jetzt auf einen unscheinbareren „Way of Life“, wo ich nur noch vereinzelten Persönlichkeiten direkt begegne, die meine Fotos, meine Musik, meine Ansichten, meine Einstellungen oder auch mich gern kennenlernen dürfen. Für mich persönlich ändert sich somit nichts! Dafür habe ich einfach „noch lange nicht genug“ von diesem Scheiß. Lediglich meine Sichtbarkeit im öffentlich zugänglichen Raum wird auf ein mir angenehmeres Maß wieder reduziert. Lasst Euch also nicht irgendwelche Grütze ins Hirn quatschen. Ich bin auch weiterhin irgendwie oder irgendwo … wo auch immer … vielleicht sehen wir uns ja sogar, dann aber halt nur noch auf (m)einem Weg…

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Zu guter letzt noch ein großes Dankeschön an alle Musiker, Bands, fotografierende Persönlichkeiten, Web- und Bildgestaltern, die ich, im Laufe meiner wilden Jahrzehnte, intensiver begleiten wollte. Viel Glück wünsche ich aber auch denen, die mich auf meiner persönlichen Reise nie interessiert haben oder interessieren werden. Bleibt alle bitte so wie Ihr seid, glaubt an das, was ihr glauben wollt, lasst aber andere so sein, wie sie sein wollen und nicht wie Ihr sie gern sehen wollt oder wie sie Euch nur am Besten nützlich erscheinen. Das wäre schon einmal die halbe Miete…

schluss

Servus, der Andy