Schlagwort-Archive: favorite album of the year 2023

Extrablatt No. 03 / 2023
Achtung: Bericht enthält unbezahlte Werbung – wegen Namensnennung & Verlinkung!

Es ist so weit! Meine Musik – Empfehlungen für das Jahr 2023 bekommt Ihr nun, ohne Rücksicht auf meine Verluste, wieder einmal um die Ohren geballert. Also rückt Eure Stühle und Nasenfahrräder zurecht, holt Euch eine Familienpackung Taschentücher und genießt das, was meine Finger, beim Spaziergang über die Tastatur, aufs Papier bringen konnten. Es darf gern geschmunzelt, gefeixt oder gelacht werden! In unseren heutigen Zeiten ein noch wertvolleres Gut, wobei dieses einige der wenigen geäußerten Gedanken außerhalb der Musik jedoch sein sollen.

Von je her entscheide ich nach meinem Bauchgefühl, wer am Ende eines Jahres auf diesem musikalischen Extrablatt erscheinen darf. Meine Vorlieben für #Rock, #Blues und #Metal haben es natürlich leichter. Bewerben braucht man sich bei mir aber nicht, wobei ich so etwas noch nie erleben musste. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass meine Reichweite doch recht reduziert ausfällt. Allein wenn ich mir nur meine ersten Ausführungen (2009) anschaue, dürfte es sogar zu meinen Gunsten ausfallen. Man muss es für sich selbst lediglich positiv auslegen und den Rest einfach ertragen wollen. Es ist halt ein wenig, wie bei meiner Fotografie. Mit jedem Versuch wird es anders und gelegentlich vielleicht etwas besser!

Auch im Jahr 2023 spielt Symphonic Rock bzw. Symphonic Metal eine durchaus übergeordnete Rolle, von dem die Herren Gold; Yourderi und Christensen profitieren konnten. Selbst wenn sie sich nicht im Rock- oder Metalgeschäft herumtreiben, durften sie sich über eine kleine finanzielle Zuwendung meinerseits erfreuen. Wer mit den besagten Namen nichts anfangen kann, klickt einfach einmal auf diese!

Einen sehr empfehlenswerten Knaller liefern das Royal Philharmonic Orchestra, in einer Kooperation mit Def Leppard, ab. Das erste Durchhören reichte mir schon völlig aus, um dieses Album auf die Liste meiner Favoriten 2023 zu katapultieren. Natürlich wurde reichlich und gut vorab, durch die Profis der schreibenden Zunft, Werbung betrieben. Aber am Ende entscheidet nur der Verbraucher vor seiner heimischen Box, ob das Werk dann wirklich gefällt oder auch nicht. Das Spiel auf Augenhöhe zwischen der Rockband und dem Orchester ist bei solchen Unternehmungen eines der Punkte, die mir besonders wichtig erscheinen. Wohlgemerkt mir! Ob dann nun noch ein Haufen technischer Schnickschnack zum Einsatz kommt, ist mir mittlerweile irgendwie egal geworden. Auch hier dürfte die künstliche Intelligenz in Zukunft verstärkt noch mehr Einzug halten.

Wer hier aber metallische Härte oder aufziehende dunkle Gewitterwolken erwartet, der wird sich sicherlich ein wenig enttäuscht abwenden, muss sich dann aber auch vorwerfen lassen, dass man sich mit der Band Def Leppard nicht wirklich auseinandergesetzt hat. Denn schon in ihren Anfangsjahren, so ist es auf wikipedia zu lesen, wechselten sie zu einem kommerzielleren Hard Rock Stil. Dieser beinhaltet, neben einigen tanzbaren Rock – Disco – Klassikern, auch eine Menge melancholischen und sentimentalen Seelenkram. So etwas war in den 80ern unheimlich angesagt und gern gesehen. Umsonst ist die „Kuschel Rock“ Serie nicht so erfolgreich gewesen! Genau solche Songs wurden auch überwiegend für das symphonische Klangvorhaben ausgewählt. Das Orchester bekommt natürlich damit eine Steilvorlage und kann sich mit einer Leichtigkeit gekonnt präsentieren.

Mit „Turne to dust“; „Paper sun“; „Hysteria“; „Love Bites“; „Gods of War“; „Switch 625“; „To late for Love“ ; „When Love and Hate collide“ und „Kings of the World“ kann ich richtig, richtig gut! Wobei man nicht aus den Augen verlieren sollte, dass dieses nur unter den Schubladen „Einzelmeinung“ oder „persönliche Programmierung“ zu betrachten ist. Wer die Gabe besitzt, sich über Musik selbst Entschleunigen zu können, der sollte sich „Drastic Symphonies“ ruhig einmal zu Gemüte führen. Auf dem bandeigenen Musikkanal von Def Leppard ist es sogar möglich, das Album in seiner Gänze zu beschnuppern.

Link: Def Leppard – Drastic Symphonies

Schon einige Monate zuvor bat ich die Mitglieder des Sofia Sessions Orchestra in meine vier Wände, um mich bestmöglich zu verwöhnen. Ist das jetzt eigentlich unanständig? Gut, nach meiner Andeutung vermutlich schon und dann bringen diese gleich noch einen Chor und Xandria mit. Ups, ich halt mich lieber nun ein wenig bedeckter und werde nicht auch noch den Troll mimen. Also einmal durch den Rauschebart gewuschelt, die Suchtbaben neu sortiert, fünf Seiten im Knigge geschmökert und schwups lasse ich meine Gedanken wieder kavaliersmäßig über das nächste Album kreisen. Oh wie mag ich es doch, die Empfängnisbereiten unter uns ein wenig zu necken, ohne dass man selbst gewisse Grenzen wirklich überschreitet. Niemals war unsere Zeit für solche Sticheleien besser geeignet. Wohl dem, der das für sein eigenes Business auch noch geschickt zu nutzen weiß. Ich hab da sofort einige Namen im Kopf!

In mein Musikuniversum hat sich Xandria übrigens schon vor Jahren einen festen Platz gesichert, auch wenn ich sie nicht ständig vor Augen und im Ohr habe. Es gibt ja genug, die im Web über sie professionell berichten. So konnte auch ich mich recht schnell wieder in die Bandgeschichte einlesen, die doch in den letzten Jahren einen größeren Umbruch zu verzeichnen hatte. Gleich mehrere Bandmitglieder sind neu, darunter auch die Dame am Frontmikrofon.

Sie trägt den Namen Ambre Vourvahis und sagt mir erst einmal gar nichts. Man darf hierfür gern das Internet selbst bemühen, muss es aber nicht. Denn was diese Dame auf dem Album „The Wonders Still Awaiting“ anstellt, ist aller ehren Wert. Gekonnt führt sie, nur mit ihrer stimmlichen Möglichkeit, die Band, den Chor und das Orchester zu einer Einheit und bildet so irgendwie den roten Faden eines wirklich wundervollen Albums. Im Gegensatz zum Def Leppard Album, stehen die metallischen Sequenzen, der Bombast und die symphonische Theatralik im Zentrum dieser Produktion. Es geht als deutlich wilder zu!

Die Orchestermusiker rücken verständlicherweise nun mehr in den Hintergrund, nutzen aber jede noch so kleine Lücke, um sich hörbar zu positionieren. Dafür braucht es natürlich ein geschicktes Songwriting und das ist auf dem Album, auch meiner Meinung nach, mehr als überragend gelungen. Es bauen sich eigene fantasiegeladene Welten auf, ähnlich wie in guten Hollywood – Blockbustern. Der massive Einsatz des Chors verrichtet sein übriges und lässt die Songs noch voluminöser erscheinen. Hier kracht es dann wieder gewaltig im Gebälk und auf das Kristall in der Vitrine darf gelegentlich ein wenig mehr geachtet werden.

Two Worlds“; „You Will Never Be Our God“; „The Wonders Still Awaiting“; „My Curse Is My Redemption“; „Paradise“ und „Astèria“ sind aus meiner Sicht die Filetstücke auf dem Silberling. Aber auch die softe Piano Nummer „Your Stories I’ll Remember“ kann als wohlschmeckendes Dessert überzeugen. Untermalt es doch eindrucksvoll, mit welcher stimmlichen Finesse Ambre Vourvahis agiert.

Link: XANDRIA – The Wonders Still Awaiting

Nun aber gut mit dieser symphonischen Gefühlsdudelei! Wenden wir uns doch zum Schluss einfach einmal echten und vor allem recht vorzeigbaren Männer zu. Einer Boyband, wie Ihr sie vermutlich so heutzutage selten zu sehen bekommt. Wenn sich unserer Zeit so weiterentwickelt und die heutigen jungen Bubis sich weiterhin so austauschbar und glatt gebügelt präsentieren, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass genau solche Typen irgendwann (bei der ein oder anderen Dame) wieder interessant erscheinen könnten. Schaut Euch einfach die Clips zum Album am Schluss an und ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest der ein oder andere mir diesbezüglich recht geben würde. Holen wir also unsere Ferngläser und blicken über den großen Teich.

Grob die Richtung Orange County müsstet Ihr anvisieren, denn da sind Robert Jon & the Wreck beheimatet. Ich bin über meine ungeliebten sozialen Medien auf sie gestoßen. Seither verfolge ich die Band mit wachsender Begeisterung. Sage noch einer, dass Social Media für den Andy nicht zu gebrauchen ist. Eine Mischung aus Blues, Country & Southern Rock soll diese Herrschaften kennzeichnen. Äußern zumindest die Profis! Gut, das lasse ich einmal so stehen und manifestieren könnte ich es sowieso nicht. Aber ich kann schon darlegen, dass die Musik, die sie zu ihrem Besten geben, mir doch recht gut gefällt. Über die Texte komme ich dabei nicht, da mein Bildungshorizont eine 1:1 Übersetzung nie zulassen würde. Ich kann damit gut leben und wer sich daran stört, der stört sich mit Sicherheit auch an gewissen anderen Dingen!

Die Aneinanderreihung der einzelnen Noten, die aus einem undurchsichtigen Notenblattgekritzel eine eingängige Melodie werden lassen, ist es, was mich hier immer wieder begeistern kann. So kann es schon einmal passieren, dass ich nur durch die Melodien emotional angepackt werde. Hört Euch doch einfach „Ride Into The Light“ über den bereitgestellten Link an, eventuell empfindet Ihr ja genau so.

Ich bin sofort „on the Road“ und genau für eine solche Klientel ist diese Musik auch gemacht! Bei wem ein wenig Diesel durch die Adern fließt oder wem der Drang nach Freiheit eine Religion sein sollte, der wird sich vermutlich mit den 8 Songs des Albums recht schnell anfreunden. Mir ging es zumindest so! Einen einzelnen Song möchte ich aber nicht herausgreifen, da diese (nach meinem Dünkel) sich auf der gleichen wohligen Ebene breit machen. Es sollte in seiner Gesamtheit genossen werden!

Link: Robert Jon & the Wreck – Ride Into The Light

Das war es,
einen guten Rutsch und
ein friedliches Jahr 2024!

Euer Andy