Schlagwort-Archive: intensiveren Umgang in der Fotografie

Extrablatt No. 02 / 2025
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skulptur, fotografie

Ein Foto, wie es auf diversen Urlaubsreisen mit nach Hause gebracht und dem Rest der buckligen Bekanntschaft gelegentlich gern vor die Nase gehalten wird. Es soll im Vorbeigehen lediglich zeigen, wo man gewesen ist oder was einem eventuell besonders beeindruckt hat. Ich finde es erst einmal völlig in Ordnung so und es erfüllt den Zweck, wofür es überhaupt entstanden ist. Punkt!

Wer dabei mit einem intensiveren Umgang in der Fotografie wenig bis gar nichts anfangen kann, der macht damit schon alles richtig und braucht daran, auch in Zukunft nichts zu ändern. Genauso wie diejenigen, die in ihrem Umgang mit der eigenen Fotografie und der Art des Fotografierens oder Bearbeitens etwas Besonderes für sich selbst entdeckt haben. Ich gehöre zum Beispiel dazu und kann mich stetig mehr daran ergötzen. Schwer beeindruckt bin ich vor allem davon, dass man in jedem seiner Fotos die eigene Persönlichkeit unterbringen und einbringen darf, ohne gleich jedem und allem gefallen zu müssen. Gerade hier vermitteln diese sogenannten sozialen Medien (vor allem dem Mainstream, der gern überall dazugehören, gefallen oder mitspielen möchte) doch ein ungleiches Bild, was gehörig aus dem Rahmen fällt. Der Drang zur perfektionierten Selbstinszenierung, das Nörgeln, die Rechthaberei und einige andere menschliche Unzulänglichkeiten sind so zum allgemeinen Kulturgut unserer neuen Zeitrechnung aufgestiegen.

Da kann es schon einmal vorkommen, dass vieles, was mit den eigenen Ansichten nicht in Einklang gebracht werden kann, als schräg, „No-Go“ oder einfach nicht so gut angesehen wird. Als Maßstab dient hier ausschließlich die Höhe der eigenen Messlatte. Im besten Falle erntet man dafür sogar noch eine Menge Zuspruch und fühlt sich in seinem Handeln mehr als bestätigt. Eine entscheidende Frage nach dem „Warum?“, die uns in unseren Kindertagen noch die Welt näher gebracht und erklärt haben mag, ist da schon längst in Vergessenheit geraten und einem stetigen Vergleichen & Profilieren gewichen. Um so älter man dabei wird, um so mehr gewöhnt man sich scheinbar diese pragmatische Leichtigkeit des Seins ab. Wir resignieren zunehmend und versuchen gar nicht mehr, die ein oder andere Antwort selbst zu finden. Lieber lassen wir uns alles nur noch an den Allerwertesten tragen, respektieren nur noch diejenigen, die uns Honig ums Maul schmieren und zu unseren eigenen Ansichten passen. Der kleinste gemeinsame Nenner (z.B. früher: „den triffst du immer auf dem Bolzplatz, wenn du Bock dazu hast“) reicht nun schon längst nicht mehr aus!

Kommen wir aber zu meinem Foto vom Anfang zurück. Es soll lediglich als Einstieg (Vorwort) in eine Serie von Bildern dienen, die man mit dem Kürzel „POV“ in Verbindung bringen darf. Jeder von euch (Mainstream/Amateur/Profi) hätte dieses wenigstens genau so hinbekommen. „Point of View“ (POV) ist dabei aus der Literatur entliehen und beschreibt die Erzählperspektive, die ein Betrachter in einer Geschichte einnehmen soll. Findige Köpfe haben schon vor vielen Jahren diesen Gedanken in ihre Fotografie übernommen und abgewandelt. Ich kann mittlerweile damit auch eine Menge anfangen und erstelle selbst solche kleinen Serien, bei denen ich mit einem Einstiegsfoto beginne und die durch das Ändern von Perspektiven, Blickwinkeln oder Ausschnitten eine ganz persönliche Sicht der Dinge entstehen lassen. Hier geht es einmal mehr nur darum, sich seinem Motiv, der eigenen Kreativität und dem eigenen Sehen tiefgründiger zu widmen. Wohlgemerkt nur der eigenen!

Erst vor wenigen Tagen ist bei mir wieder eine solche Serie zustande gekommen, aus der ich Euch nun gern eine kleine Auswahl von Fotos präsentieren möchte, ohne dass Ihr diese in irgendeiner Form beurteilen oder bewerten braucht. Es reicht mir völlig aus, wenn ich es als wichtig und richtig ansehe. Und damit ist es irgendwie genau wie damals, als ich einfach nur loszog und ein wenig Spaß auf dem Bolzplatz gesucht habe. Wie oft ich als Verlierer dastand oder doch zu denen gehört habe, die nicht siegten, kann ich heute nicht mehr sagen. Aber irgendwie kommt mir genau dieses immer wieder in den Sinn, wenn ich nur an meine Kindheit zurückdenke…

skulptur, fotografie
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