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Neue Irrlichter im Universum von Bombast Rock, Melodic- und Power Metal

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Da ist es also! Das von mir mit Spannung erwartete neue AVANTASIA Album von EDGUY Mastermind TOBIAS SAMMET. Es ist die Fortsetzung der Geschichte des orchestergeführten „The Mystery of Time“ Album aus dem Jahr 2013. Ein weiteres Mal können sich die Mitstreiter der siebten Auflage dieses Metal/Rock Projekt im Haifischbecken der Musikindustrie behaupten, ohne sich dabei ständig in einer Art großen Langeweile immer und immer wieder zu kopieren.

AVANTASIA ist und beleibt auch im Jahr 2016 das international erfolgreichste Rock Opera Projekt eines Musikers aus unseren schwarz – rot – goldenen Breitengraden. Nicht zuletzt die fantastischen Chartplatzierungen (Einstieg in 17 Chart Listen weltweit) und die überwiegend positiven Reaktionen von den Fans, Musikfreunden und der schreibenden Genrezunft geben hier ein klares Statement ab. Man spricht von „… eines der bedeutendsten Metal-Alben der letzten 10 Jahre.“ (dark-news.de); „…seine Kompositionen sind durchweg hochwertig.“ (Classic Rock); „…die Welt braucht sie, diese vielschichtige Musik.“ (metal.de) oder „…wenn die Chancen auf einen ESC-Gewinn auch überschaubar sind – die Aussichten, dass Avantasia ihre Spitzenposition in Bezug auf europäischen Melodic Metal ausbauen, stehen verdammt günstig.“ (mittelbayerische.de).

Aus meiner Sicht würde ich diese Worte auch ohne schlechtes Gewissen so unterschreiben. Gerade die Ankündigung mit dem Opener des Albums „Mystery Of A Blood Red Rose“ sich beim deutschen Vorentscheid zu einem sehr bekannten europäischen Songcontest zu bewerben, hat mir doch im ersten Moment einen gehörigen Schrecken eingejagt. Damit hätte ich so nie gerechnet! Aber Tobias Sammet hat es auf seiner Facebook Seite ja gleich ausführlich kommentiert und erklärt. Er sieht darin eher eine Plattform, um das Musikprojekt hier in Deutschland einem größeren Publikum präsentieren zu können.

„Mystery Of A Blood Red Rose“ scheint mir dafür eine gute Wahl! Es ist ein radiotauglicher Bombast Rock Kurzzeit Quickie, dem gelegentlich ein wenig Meat Loaf Feeling nachgesagt werden darf. Auch wenn dieser nicht der stärkste Track des Albums ist, so kann ich mit der Nummer leben. Sie hat einen wunderschönen melodischen Spannungsbogen und gibt als Einstiegstrack von DAYLIGHTS vielleicht sogar die Richtung vor, die man auf diesem Album zu erwarten hat. Weg vom echten Orchester, hin zur Vielfalt. Genau das richtige Mittel, um sich von „The Mystery of Time“ klar abzugrenzen!

Das Album bewegt sich zwischen Bombast Rock, Melodic & Power Metal mit Gothic Streiflichtern und epischen Musikgelüsten, die eindeutig beweisen, dass Tobias Sammet nicht nur ein guter Geschichtenerzähler, sondern auch ein grandioser Songschreiber ist.

Bestes Beispiel dafür: Das 12minütige „Let the Storm Descend Upon You“, welches sich schon nach dem ersten Durchhören des Albums in meine persönliche Favoritenliste spielen konnte. Hier treffen melodisch gehaltene Textbausteine auf ausgefeilte instrumentale Passagen, die ich mir ständig anhören könnte.
„Isle of Evermore“ (mit Sharon den Adel) und „Lucifer“ (mit Jørn Lande) gehören zu den ruhigen Highlights des Albums. Aber man sollte auch „Draconian Love“ nicht außer Acht lassen! Dieser Song wird der gothicnahem Bandbreite zugeschrieben, die ich bei AVANTASIA so noch nicht zu Gehör bekommen habe. Die düstere Stimmung mit einer Menge Bombastrock im Refrain findet bestimmt einige Abnehmer, die gelegentlich einen flotten Metal – Fox aufs Parkett legen möchten.

Spätestens bei „Ghostlights“, „Master of the Pendulum“, „Unchain the Light“ und „Babylon Vampyres“dürften die Freunde der härteren metallischen Gangart sich wieder finden. Viel Power, mehr Geschwindigkeit und stahlharte Gitarren lassen die Tracks in einem eher aufgewühlten Fahrwasser schippern, ohne dass man Angst haben muss, dass die Arche AVANTASIA zu kentern droht.

Natürlich fehlen auch Stadionhymnen bei diesem Album nicht! Mit dem opulenten „A Restless Heart and Obsidian Skies“ und dem Bonus Track „Wake up to the Moon“ ist noch einmal alles vereint, was das Musikprojekt zu so einem beachtlichen Status geführt hat. Melodic Metal, starke symphonische Sequenzen (aus der Konserve) und powergeladenen Refrains, die bis ins Unendliche explodieren. Die Hymne „A Restless Heart and Obsidian Skies“ wäre aus meiner parteiischen Sicht vielleicht sogar für diesen komischen Songcontest noch ein wenig mehr geeignet. Aber das ist und bleibt die Entscheidung von Tobias Sammet und seinem Team.

DAYLIGHTS zeigt mir wieder einmal, dass ich vor mittlerweile 15 Jahre eine der besten Entscheidungen getroffen habe, als ich mich mit diesem Musikprojekt näher beschäftigen wollte. Nun kann ich auf sieben musikalisch recht unterschiedliche Alben zurückblicken, die einen immer wieder an neuen Ufern des Bombast Rock & Metal Universums anlegen lässt. Es sind vielleicht auch einzelne Tracks dabei, die man selbst in ähnlicher Umsetzung auf früheren Alben gehört haben mag, aber irgendwie unterscheiden sie sich doch grundlegend und stellen immer wieder etwas Neues dar.