Archiv für den Monat: Dezember 2011

VIVA HADES – MONO INC.

„Viva Hades“ – das ist das aktuelle Album einer alternativen Rockband aus Hamburg. Mono INC. habe ich im letzten Dezember als einer der Supportacts von Unheilig Live erleben dürfen und sie haben mich dort 100%ig überzeugt. Seither begleite ich über Facebook ihren Weg, den sie dort musikalisch auf ihrer Bandseite aufzeichnen. „Viva Hades“ ist das 5. Album dieser Formation, für mich ist es das erste und es wird vermutlich auch nicht das letzte sein.

Mono INC. bewegen sich in der schwarzen Musikszene, wobei sie sich stark am rockähnlichen Genre orientieren und diese in ihre Musik einfließen lassen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass „Viva Hades“, nach einer aufsehenerregenden Supporttour mit Unheilig, bei einem größeren Publikum ankommt und der Band eine Chartplatzierung unter den Top 50 sichert. Sie haben ihre Chance, sich einem breiten Publikum zu präsentieren, genutzt, auch wenn dieses in der schwarzen Szene nicht unbedingt mit Wohlwollen gesehen wird.

„Viva Hades“ ist eine runde Sache, mit viel guter Musik, die rockig oder sensibel daherkommt, ohne dass man den nötigen Durchzug bei den Nummern vermissen wird. Stimmlich kann der Frontmann Martin Engler in allen dargebotenen Songs überzeugen und gibt diesen eine markante Note. Dabei wird er phasenweise von seiner Drum Mitze Katha Mia im Backround unterstützt, die dadurch einigen Songs eine angenehme Atmosphäre verleiht. Die computerunterstützte Abmischung der Songs wirkt befreiend, professionell und veredelt die zum Teil tanzbaren Tracks zu einem melodiösen Erlebnis, das den Zuhörer an dieses Album bindet.

„Admiration Hill“ ist nicht nur der Opener des Albums, sondern kann gleich durch sein rockiges Gewand punkten, der den Marsch zum „Berg der Bewunderung“ in hervorragender Weise musikalisch darstellt. Melodisch und tanzbar, so geht es in der „Symphonie des Schmerzes“ (Symphony of Pain) auf dem Album weiter, welcher sich mit der Hölle, dem Fleisch und dem Blut verbindet, um nachfolgend auf der Suche nach der „Liebe, die niemals stirbt“ (A Love That Never Dies) den ersten ruhigeren Diamanten auf dem Album zu kennzeichnen. „Viva Hades“ bewegt sich für meine Begriffe ein wenig im Nirvana. Ein Song zwischen den Welten des Rocks und der Melancholie, der die Umtriebe der Unterwelt beschreibt. In „Potter’s Field“ und „When All My Cards Are Played“ darf Martin Engler beweisen, wie seine Stimme in einer sehr dominanten Art und Weise überzeugen kann. Die Musik hält sich bei diesen nachdenklichen Tracks bewusst im Hintergrund und verleiht so den wunderschönen Balladen Klasse und Stil.

Ein wenig Bombast in die Musik gemischt und schon wirkt „C’est La Vie“ wie ein ausgereifter Hollywoodtrack, der sicherlich in dieser Materie auch Verwendung finden würde. „Revenge“ sterilisiert sich bei mir zu einem meiner Lieblingssongs auf dem Album. Er rockt, hat durch Katha‘s Backvocal – Einsatz ein wenig Gänsehaut im Gepäck und bleibt dabei immer auf der Melodic Schiene. Einfach genial! „The Best of you“ ist die gute Laune Nummer in Person auf dem Album und landet bei mir ebenfalls ganz weit vorn. Bei dem Song fällt es mir gänzlich schwer, ruhig sitzen zu bleiben! „Never say Die“ hingegen mutiert durch die Streicherelemente zu einer symphonischen Gohtic Nummer, die sicher ihre Abnehmer finden wird. Mit „Reminiscence“ verabschieden sich Mono INC. überwiegend Instrumental aus ihrem Longplayer und geben dem Zuhörer die Chance, das zu verarbeiten, was sie in den letzten Minuten über sich ergehen lassen haben.

Mono INC. haben mit dem Album eine Tür aufgestoßen, die sie hoffentlich nicht allzu schnell wieder schließen werden. Sie stehen mittlerweile auf dem Sprung an die Spitze der schwarzen Musikbewegung, bei der man sie nicht aufhalten sollte, auch wenn der Schleier des kommerziellen Vorwurfs sich vereinzelt über sie legen wird.