Extrablatt No. 01 / 2025
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Ich kann mich noch gut an meine ersten intensiveren Versuche erinnern. Man ging nicht nur raus, um ein wenig Spaß zu haben. Ein Ergebnis musste her, was dem fotografischen Umfeld dann gleich auch noch vor die Nase gehalten wurde, nur um zu zeigen, was man doch kann.
Es stammt aus einer Zeit, wo solche Geschichten gleichermaßen gehasst oder geliebt worden sind. Eine unsagbar heftige Diskussion, ähnlich wie heute mit dem Genderstern, der Political Correctness oder dem Fleischkonsum, ist damals entbrannt. Der kontrastreiche und surreale Look, der auch bei dem Bildbearbeitungs – Programm „Photomatix“ übrigens gleichermaßen so benannt worden ist, entzweite die fotografische Gemeinde. Die einen sahen darin den Untergang der Fotografie, die anderen (ich gehörte dazu) haben dieses genutzt, um neugierig auszuprobieren, zu experimentieren und ihre Freizeit gelegentlich kreativer zu gestalten. Etwas, was mir bis heute in meiner Fotografie immer noch sehr wichtig ist!
Diese Diskussionen hatten, bei mir als Beginner in meiner Hobbygraphy, aber eine Menge Ehrfurcht und Respekt hinterlassen. Nur nicht anecken oder eventuell einmal einen negativen Kommentar provozieren. Das war meine Devise und bestimmt kennt dieses Gefühl noch der ein oder andere von Euch, der vor vielen Jahren ebenfalls diesem Hobby verfallen ist. So hielt ich es, sieht man einmal von einer darauf spezialisierten Foto – Gemeinde ab, besser dann doch lieber unter Verschluss.
Heute sehe ich dieses weitaus gelassener und gehe gelegentlich sogar bewusst einen provokanteren Weg in Wort und Bild. Natürlich ändern sich gewisse Ansichten und Auffassungen im Laufe der Zeit. Ich möchte meine Anfänge aber deswegen noch lange nicht unter den Tisch fallen lassen. Sie dürften vielleicht sogar auch der Garant dafür sein, dass meine Versuche heute so aussehen, wie sie aussehen. Immer wieder begegne ich gelegentlich Profis und Amateuren im Web, die regelrecht angeekelt über ihre ersten Versuche reden oder schreiben und diese liebend gern im Schrank ihrer Scham verschwinden lassen. Gerade hier gehe ich bewusst diesen anderen Weg und sehe meine Anfänge als Teil meiner persönlichen Entwicklung, die ich Euch heutzutage auch gern hier oder in meinen Online Galerien auf meiner Website präsentiere. Ich habe nicht umsonst, in den Einleitungstexten meiner Ausstellungen (Website) auch solche Gedanken mit aufgeführt:
„Der Einstieg in mein intensiveres Verständnis für die Fotografie lag zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zwei bis drei Jahre zurück! Sie verdeutlichen mir noch heute, was man mit einer gewissen Unbeschwertheit schon in seinen Anfängen bewegen kann, ohne dass ein perfektes Foto jemals das Ziel aller Träume gewesen sein muss.“
Ob „X“, „Instagram“ oder „Facebook“ für die Darstellung einer fotografischen Entwicklung taugt, mag ich bezweifeln, überlasse ich aber gern Euren eigenen Ansichten. Für mich sind „X“ und „Instagram“ eher Pausenclowns, Pocket – Magazin oder einarmige Banditen für Kunst, Kultur, Sport und Fotografie. Dort sehe ich mir kaum die Profile der Fotografierenden intensiver an. Es würde also bei mir, in Sachen des Darstellens einer persönlichen Entwicklung, weniger funktionieren! „Facebook“ vernachlässige ich sogar mittlerweile überwiegend. Vielleicht wirkt diese Einstellung nun arrogant, egoistisch, selbstherrlich oder gar ängstlich, aber brauche ich denn so etwas wirklich, um ein Hobby ausüben zu können? Von mir ein ganz klares NEIN!
Seit Anfang des Jahres sucht Ihr meine Fotos auf „X“ und „Instagram“ nun auch vergeblich. Was soll ich dazu noch schreiben? Es funktioniert trotzdem wie gehabt, meine Fotografie macht mir immer noch sehr viel Spaß und meine Fotos sind genau so „gut“, von mir aus auch genau so „scheiße“, wie im letzten Jahr. Wobei es gerade bei letzterem nicht einmal ein Foto von mir bräuchte. Meinereiner & Eure Schubladen würden da völlig ausreichen und dieses war selbst in meinen Jugendjahren schon so! Das einzige, was sich im Laufe der Zeit wirklich verändert hat, ist die stärkere Priorisierung in einer öffentlichen Wahrnehmung bzw. inszenierten Selbstdarstellung. Faktisch bedarf es für mich nicht einmal externer Anerkennungsbekundungen, nur um herauszufinden, welche Fotos zu meinen persönlichen Favoriten gehören müssten. Dafür reicht es doch, dass ich beim Entstehen der Aufnahmen anwesend war, dass ich die Geschichten dahinter kenne, mir meine persönlichen Unzulänglichkeiten bewusst vor Augen führe, an ihnen regelmäßig trainiere und mich dort eventuell doch noch ein klein wenig verbessere. Schon allein dadurch stellen vereinzelte Fotos mich zufrieden, selbst wenn diese Euren eigenen Vorstellungen nie Genüge tun würden.
Im letzten Jahr (2024) ist mir also, in einer gemütlichen Stunde, das oben gezeigte Foto aus dem Jahr 2015, mit seiner HDR – Einzelbildbearbeitung, wieder in die Hände gekommen. Es ist eigentlich eine gute Zeitspanne, um erneut herauszufinden, wie diese heute aussehen oder wie es sich anfühlen würde. Allein die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gab hier schon kleine, aufschlussreiche Antworten. Dieser dichte Nebel, der einem die Sicht aus dem Fenster des Zuges nahm, hätte vor neun Jahren bei mir schon eine innerliche Unruhe hervorgerufen. Heute war ich mir ziemlich sicher, dass es, auch ohne ein Foto mit nach Hause zu bringen, ein wundervoller Tag werden würde. Denn diverse andere Highlights hatte ich vorab in meinen Planungen gezielt mit eingebaut. Selbst dass die Wechselplatte noch an meiner anderen Kamera, die zu Hause bleiben durfte, angebracht war und somit das Stativ nur spazieren getragen wurde, brachte mich nicht aus der Ruhe. Das Fotografieren gehört halt nur noch zu einem von vielen Ankerpunkten einer solchen Geschichte, bei dem man es nimmt, wie es kommt und einfach das Beste daraus macht.
Um so schöner stellt es sich dann dar, wenn man die vorgefundenen Bedingungen trotzdem dafür benutzen kann, um sich ca. 2 Stunden (mit meinen heutigen Möglichkeiten und meiner heutigen Ausrüstung) austoben zu können. Dabei spielt es für mich mittlerweile keine Rolle mehr, ob das Foto mit meiner Sony Alpha A77 M2…

oder doch nur mit einem Smartphone…

…gemacht worden ist. Es wird auch in Zukunft überwiegend auf den ankommen, der hinter einer/m Kamera/Smartphone steht! Wobei ein intensiveres Erleben in der Fotografie immer den DSLR, DSLA oder analogen Kameras zugeschrieben werden sollte. Denn der Aufwand, die Intensität, das benötigte Vorwissen und die Fallhöhe des Scheiterns liegt nun einmal bei derartigen Maschinen doch noch um ein Vielfaches höher, als bei diesen intelligenten Software – Mainstream – Bestien (Smartphones)! Ähnlichkeiten kann ich hier sogar mit mir in Verbindung bringen. Denn ich betreibe zwar noch diese Website und fülle sie noch mit Leben, aber ich benutze eigentlich nur vorhandene Software – Programme, die mir dieses erst möglich gemacht haben. Schon allein deshalb würde ich mich nicht als Webmaster (Webseiten – Meister) bezeichnen und schon gar nicht, nur weil es gut aussieht oder sich gut öffentlich darstellen lässt. Selbst in der Fotografie fühle ich mich nicht als Fotograf, sondern betreibe ein Hobby „Fotografie“, obwohl ich da überwiegend mit einer DSLR unterwegs bin!
Am Ende des Tages müssen meine Aufnahmen lediglich meine Vorstellungen widerspiegeln. Und mit so einer mystischen Stimmung kann ich mich vielleicht sogar von den wohl bekannteren Mainstream – Postkarten – Ansichten doch ein wenig mehr abheben. Beide gezeigten Fotos gehören derzeit zu meinen beliebtesten Versuchen von diesem empfehlenswerten Motiv…
weitere Ansichten von den Mitgliedern der Fotocommunity:
https://www.fotocommunity.de/photos/schloss%20sigmaringen?