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Neulich erlebt! Dana Fuchs auf der Bliss Avenue

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Es gibt wieder einmal etwas neues aus den Hause Ruf Records! Wer mit diesem Label etwas anfangen kann, wird wissen, dass sich dieses Album im Bluesbereich bewegt. Auf Dana Fuchs wurde ich durch den regelmäßig erscheinenden Newsletter seitens des Labels aufmerksam. Ihre gut gestaltete Webseite bot mir ein umfassenden Einblick in ihr bisheriges Schaffen, was vor allem durch die vielen Musikbeispiele glänzen kann. So stelle ich mir Eigenwerbung vor! BLISS AVENUE ist das dritte Studioalbum der US – Amerikanischen Sängerin, die in vielen Portalen mit einer sehr bekannten Sängerin aus der Flower Power Bewegung verglichen wird. Dieses liegt sicher an ihrer markante, ein wenig verruchte Stimme, ohne dass dieses abwertend gemeint sein soll. Ihre Stimme ist ihr Markenzeichen und Dana Fuchs setzt diese gezielt in diesem Genre ein.

Mit dem Song „Bliss Avenue“ legt Dana Fuchs gleich einen richtig gediegenen und schleppend wirkenden Song auf dem Silberling auf, der verdeutlicht, warum sie mit Janis Joplin verglichen wird. Ihre Stimme trägt diesen Song und führt diesen in eine mystische Atmosphäre. Sie spielt geradezu mit einer gewissen emotionalen Tendenz zwischen Verruchtheit und spannungsgeladener Atmosphäre. Selbst wenn man nicht auf Anhieb den Song in seine Muttersprache übersetzen kann, hat er durch Klangfarbe und Art eine sehr faszinierende Songstruktur. Dass sie sich aber nicht nur mit ihrer Stimme in den Vorderund spielt, verdeutlicht „How did Things get this way“! Dieser fetzt deutlich schneller und rhythmischer durch meine vier Wände. Dana Fuchs Stimme und die Band entwickeln eine wundervolle Einheit, bei dem beide Seiten voneinander profitieren. Die Band legt einen genialen Sound Teppich unter die Stimme von Dana Fuchs und diese lässt sich von diesem ins Blues Rock Universum tragen, so hat es zumindest für mich den Eindruck. Mit diesen Songs leistet sich Dana Fuchs bei mir einen Einstieg nach Maß.

„Daddy‘s little Girl“ bring bei mir endgültig das Album auf die Siegerstaße! Wobei „Handful to many“; „Livin`on Sunday“ und „So hard to move“ auch nicht wirklich versagen. Sie empfinde ich als gut, aber irgendwie fehlt mir hier ein wenig das Salz in der Suppe, was diese drei Songs ebenfalls zu 5 Sterne Songs entwickeln würde. „Handful to many“ ist dabei eine Bluesnummer, die für meinen Geschmack doch ein wenig zu sehr im unaufgeregten Blueswasser umherfährt. Dabei empfinde ich den Song keineswegs als schlecht! 4 Sterne würde ich dafür ohne schlechtes Gewissen geben. Genau wie die beiden Nachfolgesongs des Album, bei dem „Livin`on Sunday“ durch den Background Chor ein kleines Gospel – Feeling aufgedrückt bekommt. Mit der ersten Ballade des Albums kann kann mich Dana Fuchs nicht zu Jubelstürmen hinreisen. „So hard to move“ ist solide, aber ich kann bis zu diesem Zeitpunkt des Album an einer Dana Fuchs Ballade nicht wirklich etwas finden. Da mag ich ihre Stimme doch eher im stärkeren und schnelleren Gewandt.

Dana Fuchs startet mit „Daddy`s little Girl“ endlich einen Block auf dem Album, der mir durchweg gefallen kann und von mir die höchstmögliche Punktzahl erhält. Die Einleitung des Songs hört sich soundtechnisch ein wenig wie die guten alten Songs von R.E.M. an. Danach wechselt dieser zu einer rockigen und akustischen Songstruktur, die ich vielleicht sogar mit leichten Country Einflüssen beschreiben würde. Die Melodie bleibt nach dem ersten Hören sofort in den Gehörwindungen hängen. Ähnlich gestaltet sich „Rodents in the Attic“! Dieser nimmt aber im Rhythmus deutlich an Fahrt auf. Was man bei „Daddy`s little girl“ noch schüchtern inszenieren wollte, kommt bei diesem Song, nach meiner Meinung, nun deutlicher zur Geltung: Country Einfluss en masse!

Auch wenn ich es zurvor auf dem Album nicht wahr haben wollte: Dana Fuchs Stimme verträgt auch ruhige Momente! „Baby love this life“ stellt das grandios zur Schau. Was bei mir mit „So hard to move“ nicht gelingen wollte, erreicht der akustische Song in seiner vollen Begegnung. „Baby love this life“ berührt emotional und mutiert für mich zur schönsten Ballade auf dem Album. Dabei ist der Song gar nicht so langsam gehalten, was wahrscheinlich bei mir dazu geführt haben mag, dass dieser Song sich bei mir durchsetzten konnte. Irgendwie habe ich nun den Eindruck, dass Dana Fuchs noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil ist. Das macht es um so spannender und vielleicht sollte sie auch nie damit aufhören! Es wird immer neue Leute geben, die so zu ihr finden werden. Genau so stellt es sich nun auch mit „Nothin`on my mind“ dar. Etliche Songs scheint sie sich mit einigen Country Elementen ausprobiert zu haben, um nun endlich auch einen klassischen Country Song auf dem Silberling zu platzieren. Der ist bei mir sogar eine Punktlandung und gehört zu meinen Favoriten des Album. Einfach nur eine eingängige Melodie hingezaubert und `ne stimmige Meisterleistung dazu darübergelegt, so einfach kann es sein, sich aus der breiten Masse der heutigen Zeit heraus zu heben.

Bevor der Eindruck entsteht, dass BLISS AVENUE sich völlig im Country auflösen und festsetzen mag, wird mit „Keep on walking“ die faszinierende Phase beendet. Dieser Song dient dafür ideal. Sanft steuert der Song auf die Straße des Blues zurück, der durch seinen Rhythmus und die E – Gitarre lebt. Er bringt einen sehr harmonisch den neuerlichen Stilwechsel ins Gemüt, ohne die Ohrwindungen zu überfordern, dem sie bei „Vagabond wind“ und „Long long Game“ treu bleibt.

Es ist ein musikalisches Erlebnis, wie sich die Songs auf diesem Album entfalten. Jeder kann mit eigenen Feinheiten glänzen, ohne dem anderen zu schaden. Die Songauswahl ist auf dem Album für meine Begriffe gelungen. Wo es für Dana Fuchs in Zukunft hingehen mag, kann ich nicht beschreiben. Zumindest hat sie mich mit diesem Album beeindrucken können. Dass dabei kein Song auf dem Album schlechter abschneidet, wie 4 von 5 Sterne, kann sich sehen lassen. Das erreicht nicht jeder Musiker, mit dem ich mich ganz neu einlasse. Damit hat Dana Fuchs sich nicht nur einen Platz in meinem Musikuniversum geschaffen, sondern sie kann sich auch weit nach vorn in meiner aktuellen Playlist der neu erworbenen Alben von 2013 spielen! Herzlich Willkommen und Danke für einen wundervollen musikalischen Moment…