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Norwegischer Folk Rock mit epischer Symphonic Metal Begleitung

Achtung: Text enthält unbezahlte Werbung, wegen Namensnennung!

Dem ersten norwegischen König der Küstenregion des Landes wurde in diesem Jahr eine besondere Ehrung zuteil. Er bekam die volle Aufmerksamkeit einer norwegisch – deutschen Musikervereinigung geschenkt und erlebt damit so ziemlich genau 1082 Jahre nach seinem Ableben eine wundersame Huldigung. Dafür gesorgt hat die norwegische Sängerin LIV KRISTIN, die seit geraumer Zeit mit ihrer Band LEAVES EYE‘S dem schwäbischen Mastersound eine ganz eigene Note verleiht.

Aber keine Angst! Was es mit LIV KRISTIN und dem MASTERSOUND aus der Landeshauptstadt Baden-Württemberg auf sich hat, gehört in das private Poesiealbum der Sängerin und hat nichts an dieser Stelle verloren. Hier soll es auch weiter nur um die Dinge gehen, die Musiker und Bands abliefern. Schon eher kann man dann darüber philosophieren, was dieser überwiegend metallische Mastersound mit der Schunkelgeneration aus der heilen Welt der Berge zu tun hat. Zumindest gibt es hier eine Verbindung mit einem bekannten Blonden mit schwarzer Sonnenbrille.

Nun aber zu 11 Songs zurück, die sich mit der Geschichte des ersten norwegischen Königs beschäftigen. Denn LEAVES‘ EYES haben mit KING OF KINGS ihm zumindest musikalisch ein Denkmal setzen können. Beteiligt wurden einige Gastsänger und das WHITE RUSSIAN ORCHESTRA eines gewissen VICTOR SMOLSKI aus Minsk. Wer sich mit den symphonischen Klängen im Metal Sektor auskennt, der sollte mit Victor etwas anfangen können! Der Rest kann sich in der weiten Welt von Bits und Bytes mit diesem Musiker vertraut machen.

Das Orchester wird bei KING OF KINGS als Background Combo eingesetzt, welches aber genug Raum bekommt, um sich hörbar in Erinnerung zu bringen. Es webt einen akzeptablen Soundteppich, auf dem alle anderen Elemente hervorragend miteinander harmonieren.

Der Folkmetal ist das bestimmende Stilmittel der Songs, die mit etlichen detailverliebten Feinheiten veredelt wurden. Es kommen stahlharte Gitarrenpassagen genau so zur Geltung, wie Folkinstrumente und -rhythmen, ohne dass diese sich Gegenseitig den Raum der Geltung streitig machen. LIV KRISTIN‘S Stimme wird dabei gar nicht so übertrieben in dieses sopranähnliche Gejammer getrieben, was man mit gewissen symphonischen Metal Genres in Verbindung gebracht wird. Hier haben die Protagonisten sich gegenüber ihren Anfängen doch deutlich verbessern können. Das gefällt mir recht gut!

Die starke Bindung der einzelnen Songs an die Folklore Linie hat zumindest für mich einen hohen Wiedererkennungswert und gibt dieser Band ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, auch wenn es bestimmt in dieser Richtung mehr davon in der Musikwelt gibt. Der Einsatz des Chors ist mit sehr viel Bedacht gewählt und trägt zum Gelingen des gesamten Albums bei. Die widersprüchlichen Passagen zwischen der hellen Stimmlage der Sängerin und dem gutturalem Gesang sind perfekt aufeinander abgestimmt und können so auch mir zusagen, auch wenn ich nicht gerade ein Freund von diesem dunklen Stimmgewirr bin.

Die Umsetzung der Songs ist gut und ich würde sogar meinen, dass sie mit ihrem melodischem Klangbogen sich im Rockbereich bewegen, der mit Metalgitarren und Drumgewitter angereichert wird.

„King of Kings“, „Feast of the Year“; „Sacred Vow“; „Haraldskvædi“ und „ Blazing Waters“ (feat. Lindy-Fay Hella) gehören zu meinen Favoriten auf dem Album. Mit „Edge of Steel“ (feat. Simone Simons) haben LEAVES‘ EYES eine glanzvolle Hymne erschaffen, die wie ein Diamant in meinem Musikuniversum strahlt. Dort ist dann aber auch „Swords in Rock“ anzutreffen, der wie ein typisches norwegisches Volkslied in einer Interpretation von einer Metal Combo klingt.

Ich habe es nicht bereut, mich seit vielen Jahren einmal wieder mit einem Album dieser Band auseinander gesetzt zu haben. Ich finde, dass diese Formation auf dem richtigen Weg ist, um auch in Zukunft in der Musikwelt bestehen zu können. Von mir gibt es 52 von 55 möglichen Punkte für die 11 Songs des Albums und eine Nominierung zu meinem hörerignisBlog Album des Jahres oben drauf….