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Extrablatt No. 01 / 2021

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Die langen Abende in den winterlichen Monaten bieten gute Möglichkeiten, sich mit seinen Schnappschüssen aus längst vergangenen Tagen zu beschäftigen. Gerade heute eine sinnvolle Abwechslung. Egal wie gut oder belanglos die Fotos doch eigentlich sind, sie erzählen eine Geschichte aus der eigenen Erinnerung. So wie zum Beispiel dieses hier:

Tretachtal
Data

Es entstand 2018 bei einer wunderschönen Wandertour im Allgäu! Unter den Fans der minimalistischen Fotokunst soll so eine Aufnahme überspitzt schon als „Wimmelbild“ bezeichnet werden. Wenn wir wirklich ehrlich sind, dann haben wir eine Menge Elemente zu verarbeiten!

eine grüne Wiese im Vordergrund (besser wäre hier nur noch ein See)

ein einzeln stehendes Haus

ein einzelner Baum auf der Wiese

eine Baumgruppe als Abschluss des vorderen Teils

abfallende Berghänge rechts und links (Kennzeichen eines Tals)

eine leicht dunstverhangene Bergwelt im Hintergrund (Räumlichkeit)

eine Wolkenkette (Diagonale)

blauer Himmel

Licht und Schatten

Ich mag noch heute solche Aufnahmen! Es ist nicht unbedingt ein exklusiver Brüller, gibt den damaligen Stand in meiner Fotografie ehrlich wieder, erfordert wenig Aufwand und die Kameraausrüstung spielt für solche Geschichten eine untergeordnete Rolle. In Zukunft gehe ich sogar davon aus, dass Fotos dieser Art (sogar im Low Budget Bereich) mit nur einem Klick großartig und besser berechnet werden können. Pavel und Miho vom Kreativstudio Kaplun haben sich auf ihrem Videokanal schon öfters mit diesem Thema befasst, zeigen wohin die Reise geht und warnen die großen Kamerahersteller eindringlich davor, den Weg zu verschlafen!

Tretachtal

Ganz im Gegensatz zum ersten Schnappschuss wird die Stimmung nun ein wenig rauer! Die Wolken, die die Bergspitze fast völlig verhüllen, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wer ein wenig genauer hinschaut, der wird das Motiv auch im ersten Bild wiederentdecken. Es entstand am selben Tag! Schon irre, was ein Weglassen von Bildelementen (Details & Farbe), ein geänderter Kamerastandort und ein wenig mehr Geduld doch für eine ganz andere Wirkung im Foto erzeugen kann. Ich habe mich damals für das dramatische Foto für meinem Portfolio 2018 entschieden, da es sich ein wenig mehr von einem typischen Urlaubsfoto absetzen kann.

Nach wenigen Jahren mehr an Erfahrung würde ich aber selbst an dem S/W – Foto wieder einiges anders gestalten. Auch die Art des Fotografierens hat sich bei mir mittlerweile verändert. Das bewusste Fotografieren nimmt einen höheren Stellenwert ein! Ich finde aber nicht, dass man zwischen dem gezielten Ablichten eines Motivs und dem dokumentarischen Fotowalk einen qualitativen Unterschied festmachen sollte. Denn gerade bei uns Amateuren geht es am Ende eigentlich nur um den Spaß!

Wer echte Master Class Bergfotos bewundern möchte, sollte sich die Website vom Mountain Photographer Karol Nienartowicz anschauen. So habt Ihr einen guten Vergleich, wie viel Welten eigentlich zwischen mir (Amateurtussi) und so einem echten Vollprofi liegen. Ich bin jedes Mal begeistert, wenn er ein neues Foto in seinen sozialen Netzwerken veröffentlicht!

Die Fotos der Anderen sind übrigens ein gutes Mittel, um eigene Vorlieben oder Abneigungen herauszufinden. Und wenn ihr schon einmal da seid, dann brecht Ihr Euch keinen Zacken aus der Krone, wenn Ihr diesen gelegentlich wissen lasst, was Euch eventuell an einem gezeigten Foto besonders beeindruckt hat. So outet Ihr Euch als gleichgesinnt und baut Euch ganz nebenbei ein positives Umfeld in der Fotografie auf. Eine persönliche Community innerhalb der zahlreichen Communitys, in der es weniger um die Anzahl von Likes und Followern geht, in der man sich mehr für die fotografische Entwicklung des Einzelnen interessiert und in der sich Buddys mit derselben Einstellung und Ansicht verbunden fühlen.

Was Ihr an fremden Bildern anders gemacht hättet interessiert dabei nicht die Bohne! Außer es wird ausdrücklich vom Urheber danach gefragt oder Ihr habt ihm einen entsprechenden Betrag zur Entlohnung beigelegt. Ihr dürft natürlich gern eine persönliche Meinung zu fremden Fotos entwickeln und diese in Euren eigenen Werken einfließen lassen. Damit bewahren wir uns wenigstens eine Vielschichtigkeit in der Fotografie.

Noch weitaus mehr beschäftige ich mich mittlerweile mit den Werken alter Meister und versuche hinter das Geheimnis ihrer Faszination zu gelangen. Ihr werdet selbst hier Dingen begegnen, die auch in vielen Fotos zu finden sind! Schon vor etlichen Jahrzehnten haben die Maler einiges entwickelt und angewendet, was man uns heute als Empfehlungen in der Fotografie verkauft. Das Wort „Regeln“ benutze ich an dieser Stelle aber bewusst nicht…

Wimmelbild
https://de.wikipedia.org/wiki/Wimmelbild

Kreativstudio Kaplun – Handyfotografie
https://www.youtube.com/watch?v=-BIS20EFYJI

mein Portfolio 2018
https://portfolio.fotocommunity.de/just-for-fun-fotogalerie/folder/951676

das bewusste Fotografieren
https://foto-kunst-kultur.de/knipsen-oder-fotografieren/

Karol Nienartowicz
https://www.karolnienartowicz.com/galerie/

die Fotos der Anderen
https://photoadventure.eu/fotografie-abgucken-nachmachen-teilen/

Empfehlungen in der Fotografie
https://www.kleine-fotoschule.de/bildgestaltung.html